Um 20:05 Uhr ertönte im St. Vither Sportzentrum der Anpfiff - mit 35 Minuten Verspätung. Was war passiert? Der Bus mit den Rollstuhl-Basketballspielern aus Ravensburg hatte am Bodensee im Stau gesteckt, traf erst um Viertel vor acht in St. Vith ein. Nach einer superkurzen Aufwärmung waren die Gäste dann zu einem Kaltstart verdonnert - während bei den Roller Bulls der Motor nach einer ganzen Stunde Vorbereitung schon quasi überhitzte.
Ein schwieriger Spielbeginn also für beide Teams, was sich auch auf dem Feld deutlich zeigte. Nach fünf Minuten lief es dann aber zumindest für eine der Mannschaften rund. Die Roller Bulls schlossen das erste Viertel mit 18:7 ab - schon ein Zeichen dafür, wie der Rest des Spiels verlaufen würde.
Im zweiten Viertel waren dann auch die zwei schlechten Spiele der letzten Wochen vergessen, das Selbstbewusstsein wieder da und die Roller Bulls zu sehen, die das Publikum liebt. Die St. Vither ließen nichts anbrennen und verabschiedeten sich mit einem 46:14 in die Pause. Ravensburg hätte wohl auch mit Wechselspielern keine Chance gehabt.
Bei diesem überkomfortablen Vorsprung nutzte Spielertrainer Michel Cant die Gelegenheit, auch Bulls mit weniger Erfahrung einzusetzen. Nach dreißig Minuten hatten die Hausherren den Vorsprung auf 66:23 ausgebaut. Dass die Roller Bulls definitiv vom Gas gingen und die Gäste aus Ravensburg das letzte Viertel mit 11:10 für sich entschieden, änderte nichts mehr an dem haushohen Sieg. Eindrucksvoller Endstand: 76:34. Co-Trainer Stefan Veithen: "Der Unterschied war einfach zu groß, die Ravensburger nur zu fünft. Es war eigentlich mehr ein Freundschaftsspiel ..."
Mit dem Heimsieg haben die Spitzenreiter ihr Soll erfüllt und den Aufstieg weiter in eigener Hand. Jetzt stehen noch zwei Auswärtsspiele auf dem Programm - bei den Schlusslichtern Frankfurt und Würzburg. "Wir müssen jetzt konzentriert in die beiden letzten Spiele gehen", gibt Christoph Paasch das Ziel vor. "Wir wissen, dass wir auswärts nicht so stark sind wie hier zu Hause. Natürlich würde ein Ausrutscher von Kaiserslautern uns die Sache erleichtern, aber darauf können wir nicht hoffen. Wir wollen es aus eigener Kraft schaffen." Stephan Veithen fügt hinzu: "Wenn wir diese zwei Spiele nicht gewinnen, dann haben wir den Aufstieg einfach nicht verdient."
Malwettbewerb
Nach der Begegnung wurden im St. Vither Sport- und Freizeitzentrum auch die Gewinner des Malwettbewerbs bekanntgegeben. Preise bekamen Julie Brüls mit dem 5. und 6. Schuljahr aus Nidrum, Manuel Peters aus Rodt, Luisa Tangeten aus Schlierbach und Luca Post aus Neundorf. Insgesamt waren 414 Zeichnungen eingegangen. Teammanager Edgard Boemer bedankte sich beim Publikum für diesen Erfolg.
Bild: BRF