Ingo Klein dementiert die gegen ihn erhobenen Vorwürfe. Am Mittwoch informierte die AS Eupen die Spieler und die Öffentlichkeit über die Vorkommnisse. Gleichzeitig versicherte AS-Direktor Thorleif Schönfeld, das Projekt AS Eupen sei weder finanziell noch ideell gefährdet, alles gehe so weiter wie bisher.
Als Besucher der Sportanlage rund um das Kehrweg-Stadion war man sicher, ihn fast täglich dort anzutreffen: Sportdirektor Ingo Klein. Freundlich plauderte er mit den Fans und den Gästen auf dem Sportgelände, hielt Besprechungen mit dem Trainerstaff und den Profis, die er nach ihren Toren oder Siegen freundschaftlich umarmte und abklatschte. Ein Hans Dampf in allen Gassen, wie kein Zweiter verkörperte Ingo Klein die AS Eupen.
Auch für Journalisten war er der privilegierte Ansprechpartner und stand jederzeit für eine Stellungnahme bereit. Nur bei Fragen über das Geld verweigerte er die Auskunft und sprach vom Kapital, das wie ein scheues Reh davon laufen könne, wenn man ihm zu nahe kommt. Das sagte Ingo Klein noch zuletzt in der Treffpunktsendung des BRF.
Herkunft des in Eupen investierten Geldes unklar
Auch nach den Enthüllungen über die vermeintlich illegalen Geschäfte der New Yorker Gesellschaft BCI bleibt die Herkunft des in Eupen investierten Geldes unklar. Allerdings hat Ingo Kleins Tätigkeit bei der AS Eupen nichts mit der BCI-Affäre zu tun. Das stellte Ralph Lentz am Donnerstag in einem Interview mit dem BRF klar. Der Eupener Rechtsanwalt und frühere Vizepräsident hat sich nach Anfrage aus dem AS-Verwaltungsrat noch einmal bereit erklärt, dem Verein in einer juristisch schwierigen Frage beizustehen. Ralph Lentz beurteilt die Situation eher gelassen.
Es ist davon auszugehen, dass im Zuge der Ermittlungen gegen BCI und seine Drahtzieher die Konten der Betroffennen Gesellschaften gesperrt werden. Dies treffe die AS Eupen insofern nicht, als dass das in Eupen investierte Geld nicht aus dieser Quelle fließt, sagt Ralph Lentz.
Man kann es drehen und wenden wie man will, die zweite Gerichtsaffäre für die AS Eupen innerhalb weniger Monate, das ist ein enormer Image-Verlust. Inwieweit es jetzt gelingt, diesen Schaden in Grenzen zu halten, das wird erst die weitere Entwicklung der Affäre zeigen. Die beste Gelegenheit, mit positiven Schlagzeilen auf sich aufmerksam zu machen, hat der Verein über seine Profi- Mannschaft. Die ist als Tabellenführer am Samstag beim Spitzenspiel in Lommel gefordert.
Derweil laufen in Düsseldorf die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft weiter. Volker Krings hatte Gelegenheit zu einem kurzen Telefongespräch mit dem zuständigen Oberstaatsanwalt Ralf Möllmann. Genauere Angaben, insbesondere zur Identität der drei Festgenommenen wollte Staatsanwalt Möllmann nicht machen.
Archivbild: BRF Fernsehen