Ein vierter Platz in der ersten Fußball-Division hinter dem RSC Anderlecht, AA Gent und dem CS Brügge, das entspricht nicht den ehrgeizigen Ambitionen des FC Brügge. Nach der dritten Saisonniederlage, dem 4:5 gegen den RC Genk, musste Trainer Adrie Koster seinen Platz räumen.
Als mögliche Nachfolger wurden der Brite Steve McLaren und Ralf Ragnick gehandelt, der zuletzt bei Schalke 04 wegen eines Burnouts zurück getreten war. Kontakte gab es auch zu dem in Saudi Arabien tätigen Michel Preudhomme.
Am Ende ging dann alles doch sehr schnell und Christoph Daum machte das Rennen. Am Dienstag haben die Verantwortlichen des FC Brügge in Köln mit Christoph Daum verhandelt, gegen Mitternacht soll man sich geeinigt haben. Het Laatste Nieuws hatte bereits am Dienstag über die Gespräche zwischen dem FC Brügge berichtet.
Der 58-jährige Daum bestätigte den Deutschen Medien am Mittwochmorgen seinen neuen Job in Brügge. Dabei äußerte er sich auch bereits über seinen neuen Arbeitgeber. Er freue sich, bei einem ehrgeizigen belgischen Club arbeiten zu können. Schließlich verfüge der Verein über die jüngste Mannschaft der ersten Liga, habe ehrgeizige Pläne und gute Perspektiven.
Der Verein sei gut aufgestellt und verfüge über eine hervorragende Infrastruktur, sagte Daum der Welt Online. Dazu sollte man in der Tat wissen, dass der FC Brügge sich bemüht, mittelfristig wieder ganz vorne mitzumischen und schon bald den ersten Meistertitel nach 2005 einzufahren.
Christoph Daum: Große Erfolge, aber auch eine Kokain-Affäre
Die Kokain-Affaire, die Christoph Daum zunächst öffentlich dementiert hatte, stoppte damals seinen rasanten Aufstieg - ausgerechnet in dem Moment, wo Daum als Trainer der deutschen Nationalmannschaft im Gespräch war. Das ist allerdings inzwischen elf Jahre her. Danach war Christoph Daum erst einmal weg vom Fenster.
Aber jetzt hat er sich wieder einen Namen machen können, auch wenn nicht alle Stationen seiner Trainerlaufbahn mit Erfolgsmeldungen verknüpft werden können. So konnte Christoph Daum zuletzt den Abstieg von Eintracht Frankfurt in die 2. Liga nicht verhindern. Aber mit Austria Wien und mit Fenerbahje feierte Christoph Daum zwischen 2003 und 2005 drei nationale Titel.
Im Übrigen war Christoph Daum im Sommer auch bei Standard Lüttich als Nachfolger von Dominique d'Onofrio im Gespräch. Daraus ist nichts geworden. Jetzt ist er in Brügge gelandet und man darf gespannt sein, ob dieser Christoph Daum es schafft, die belgische Liga aufzumischen und noch in den Kampf um den Titel eingreifen kann.
Archivbild: Arne Dedert (epa)