Zum zweiten Mal nach 2004 wird die Tour de France in Lüttich gestartet. Genau wie acht Jahre zuvor wird auf den Großen Boulevards der Maasstadt ein sechs Kilometer langes Einzelzeitfahren ausgetragen.
Mit dem Zeitfahren kommt gleich zu Beginn eine Disziplin zum Tragen, die bei der Tour de France 2012 eine bedeutende Rolle spielen wird.
Drei Etappen werden als Rennen gegen die Uhr ausgetragen, insgesamt 96 Kilometer sind dabei zurückzulegen, deutlich mehr als bei den Zeitfahren der letzten Jahre.
Ganz sicher ist das nicht zum Nachteil von Alberto Contador und Cadel Evans. Nach seinem Toursieg 2011 geht der Australier als Titelverteidiger mit breiter Brust ins Rennen.
Entsprechendes Training
Seinen Herausforderern, den Luxemburgern Andy und Frank Schleck bleibt wohl nichts anderes übrig als ein spezifisches Zeitfahrtraining zur Vorbereitung. Denn diesmal gibts nur drei Bergankünfte: je eine in den Vogesen, in den Alpen und in den Pyrenäen.
Darauf freut sich Jurgen Van den Broeck, der nach dem Sturz in diesem Jahr 2012 einen neuen Anlauf nehmen möchte. Wenn eben möglich will der Antwerpener in Paris mit auf dem Treppchen stehen, d.h. Erster, Zweiter oder Dritter werden. Bei der Vorstellung in Paris sagte Jurgen Van den Broeck, dass er zur Verwirklichung seines Ziels ganz speziell das Zeitfahren trainieren müsse, bei dem er als Nachwuchsfahrer gute Ergebnisse erzielen konnte.
Die Vorbereitung auf die Tour 2012 wird Jurgen Van den Broeck wohl gemeinsam mit Jelle Vanendert durchziehen. Der Limburger gewann als erster Belgier nach 30 Jahren noch einmal eine Etappe im Hochgebirge. Auch Vanendert hat sich für 2012 hohe Ziele gesteckt.
Gute Chancen für Philippe Gilbert
Insgesamt legen die Fahrer der Tour de France bei 20 Etappen 3500 Kilometer zurück. Drei dieser Etappen führen durch Belgien. Nach dem Prolog am Samstag, dem 30. Juni, in Lüttich steht am 1. Juli eine Fahrt durch die Ardennen auf dem Streckenplan. Der Start erfolgt in Lüttich, die Ankunft erfolgt nach 198 Kilometern in Seraing.
Hier war zunächst eine Sprintankunft im Maastal geplant, inzwischen wurde das Etappenziel nach einer 2½ Kilometer langen Steigung auf die Anhöhe verlegt. Natürlich steigen damit die Chancen von Philippe Gilbert auf den Etappensieg.
Dass die Ankunft verlegt wurde, um dem Weltranglisten-Ersten entgegenzukommen, davon wollen die Veranstalter der Tour de France nichts wissen, vielmehr sei die erste Variante mit einer Sprintankunft am Ufer der Maas ganz einfach zu gefährlich gewesen.
Philippe Gilbert kann es in jedem Fall recht sein, dass die Organisatoren in diesem Fall die Frage der Sicherheit so vorrangig gelöst haben.
Nicht durch die DG
Der detaillierte Streckenverlauf dieser Ardennen-Etappe soll im übrigen in einigen Wochen in Lüttich vorgestellt werden. Schon jetzt ist davon auszugehen, dass die Tour de France auch im kommenden Jahr nicht über das Gebiet der deutschsprachigen Gemeinschaft führen wird.
Im Gegensatz liegen Pepinster, Theux, Francorchamps, Stavelot, Trois-Ponts und Vielsalm sehr wohl auf der Route. Am Montag dem 2. Juli, wird dann eine dritte Belgien-Etappe in Visé gestartet. Nach 207 Kilometern wird in Tournai um den Etappensieg gespurtet.
dpa/mh - Bild: belga