Deutschland ist zwar abwartend in die Begegnung gestartet und hat den Belgiern in den ersten 25 Minuten das Spiel überlassen.
Dann aber schlugen sie zu: Innerhalb von vier Minuten schossen Mezut Özil und André Schürrle die deutsche Mannschaft mit 2:0 in Führung, kurz nach dem Seitenwechsel machte Mario Gomez den Sack zu indem er das 3:0 markierte. Das 1:3 durch den Kopfball von Marouane Fellaini, das war dann nur noch Ergebniskorrektur.
Gute Szenen hatten auch Simon Mignolet und Romelu Lukaku. Belgiens Keeper vereitelte mit seinen Paraden zwei weitere Gegentore und der eingewechselte Romelu Lukaku prüfte Manuel Neuer mit einem strammen Schuss von der rechten Seite.
Dass die Hoffnungen der Belgier auf eine Überraschung zum Abschluss der EM-Qualifikation sich nicht erfüllten, lag an der Klasse, an der Schnelligkeit und der Effizienz des Gegners. Gegen das DFB-Team mit 1:3 zu verlieren, ist keine Blamage. Nationaltrainer Georges Leekens hatte Recht, als er am Montag bei seiner Pressekonferenz in Brüssel sagte, Deutschland sei eine Weltklasse-Mannschaft und Belgien bemühe sich um den Anschluss ans obere Mittelfeld. Das haben wir am Dienstag gesehen.
Weil die Türkei sich mit 1:0 gegen Aserbaidschan durchsetzte, sind die Türken Gruppenzweite, vor den Belgiern auf Rang drei. Davor mit 30:0 Punkten Deutschland.
Positive Erkenntnisse
Trotz der Niederlage gibt es auf belgischer Seite auch positive Erkenntnisse aus dem Spiel in Düsseldorf: In der Anfangsphase sind die Belgier mutig, beherzt und stark aufgetreten. Nur torgefährlich waren sie nicht, im Gegensatz zum Löw-Team.
Beeindruckend auch: 5000 belgische Fans (darunter auch viele Ostbelgier) haben ihre Mannschaft bis zum Ende angefeuert und für Stimmung in der Esprit Arena gesorgt.
Diese Begeisterung kommt nicht von ungefähr, die hat die Mannschaft sich unter Georges Leekens erarbeitet. Vergessen wir nicht, wie schwach die Belgier in die EM-Qualifikation gestartet sind. Dass sie am letzten Spieltag noch im Rennen waren um Platz zwei, das hätte vor einem halben Jahr niemand gedacht. Eine junge und talentierte Mannschaft mit Zukunft, das untersreicht auch Nationaltrainer Georges Leekens im Interview mit dem BRF.
Bei der Europameisterschaft 2012 in Polen und in der Ukraine sind die Belgier nicht dabei. Aber für die WM 2014 in Brasilien, da könnte es noch einmal klappen. Denn da hat Belgien eine Qualifikationsgruppe mit Mannschaften auf Augenhöhe erwischt: Da dürfen wir uns auf die Länderspiele gegen Serbien, Kroatien, Mazedonien Schottland und Wales freuen.
Bild: Dirk Waem (belga)