Die Alemannia brauche in dieser Situation einen Trainer, der mit allen Wassern gewaschen sei. Friedhelm Funkel habe in seiner langen Karriere schon alles erlebt und sei hundertprozentig der richtige Mann für Aachen, sagte Manager Erik Meijer.
Der 57-Jährige erhält einen Vertrag bis Mitte 2013. Er bringt seinen Co-Trainer Christoph John mit, der bereits bei Hertha BSC und beim VfL Bochum sein Assistent war. Hans Spillmann bleibt weiterhin Torwarttrainer.
Funkel war vor rund einer Woche bei Aachens Ligakonkurrent Bochum wegen Erfolglosigkeit entlassen worden, nur einen Tag, nachdem die Alemannia Peter Hyballa beurlaubt hatte.
Sehr erfahren
Friedhelm Funkel ist einer der erfahrensten Trainer im deutschen Fußball. Alemannia ist seine neunte Trainerstation. Alemannia setzt damit erstmals seit Jörg Berger, der von 2001 bis 2004 am Tivoli wirkte, wieder auf einen gestandenen Bundesligatrainer.
Mit mehr als 1100 Einsätzen als Spieler und Trainer in der Ersten und Zweiten Bundesliga ist Funkel Rekordhalter im deutschen Profifußball - mehr Erfahrung geht nicht. Schon fünfmal schaffte Funkel den Aufstieg von der zweiten in die erste Liga. Mit dem VfL Bochum verpasste er letzte Saison erst in einer denkbar knappen Relegation gegen Mönchengladbach den Aufstieg.
Die Zielsetzung bei der noch sieglosen Alemannia, zur Zeit Tabellenvorletzte vor Bochum, geht in eine andere Richtung. Man wolle die Mannschaft so schnell wie möglich stabilisieren und 40 Punkte holen, um mit dem Abstieg nichts zu tun zu haben, so Erik Meijer. Meijer war als Spieler unter Funkel bei Bayer Uerdingen aktiv gewesen.
Alemannia-Aufsichtsratsvorsitzender Meino Heyen sagte, man habe sich davon überzeugen können, dass Funkel ganz klare Vorstellungen habe. Sein Auftreten und seine Vita seien beeindruckend.
Vorfreude
Funkel selbst freut sich auf seine neue Aufgabe in Aachen. Die Alemannia beobachtete er zuletzt beim 0:0 gegen Spitzenreiter Greuther Fürth. Gegen die beste Mannschaft der Liga hätten die Aachener eine äußerst engagierte Leistung abgeliefert, sagte er. Als Spieler und Trainer sei er immer gerne in Aachen gewesen. Vor allem die Atmosphäre im Stadion habe ihn immer wieder begeistert.
Funkel ist sich der Schwere seiner Mission bewusst. Alemannia ist bislang sieglos und scheint ein Abonnement auf torlose Unentschieden zu haben. Dem Angriff fehlt die Durchschlagskraft. Man dürfe keine Augenwischerei betreiben. Das könnte noch ein langer Weg werden, sagte Funkel der Aachener Zeitung.
Am Morgen stand der neue Coach erstmals mit seinem Team auf dem Trainingsplatz. Am Samstag gastieren die Schwarz-Gelben bei Union Berlin.
Bild: Alina Novopashina (epa)