"Einfach unglaublich. Ich bin überglücklich": Thierry Neuville hat die Führung bei der Korsika-Rallye bis ins Ziel verteidigt. "Die letzten Kilometer waren die längsten und intensivsten in meiner Karriere." Der St. Vither war bei der letzten Entscheidung im Peugeot 207 S2000 Zweitschnellster (3,8 Sekunden hinter der Bestzeit des Norwegers Andreas Mikkelsen) und gewann den dritten IRC-Lauf vor den beiden Skoda-Piloten Jan Kopecky und Freddy Loix. Neuville und Co-Pilot Nicolas Gilsoul hatten nach 320 Asphalt-Kilometern 15,5 Sekunden Vorsprung auf den Tschechen Jan Kopecky und 1:02,6 Minuten auf Freddy Loix aus Limburg.
Neuville fuhr acht von 13 Bestzeiten und lag (bis auf eine Wertungsprüfung) von Anfang bis Ende der Tour de Corse an der Spitze."Ich habe es geschafft, am Donnerstag und Freitag nicht an den Sieg zu denken. Heute habe ich dann doch langsam den Druck gespürt, aber mich nicht ablenken lassen.", sagte Neuville im Ziel. Dort wurde er von seinem Fanclub mit einer Champagnerdusche empfangen. "Nicht mein letzter Sieg!"
Freddy Loix ging kein Risiko mehr ein, fuhr die fünfte Zeit und damit den dritten Platz nach Hause. "Fast Freddy" und übernimmt die Spitze der Intercontinental Rallye Challenge (45 Punkte). Thierry Neuville und Jan Kopecky liegen mit je 40 Punkten auf Rang zwei und drei. Dahinter folgen Hanninen (33 Punkte, nicht auf Korsika am Start), Unglücksrabe Bryan Bouffier (31 Punkte, kam nicht ins Ziel) und Guy Wilks (25 Punkte, am Freitag ausgeschieden).
Neuville bricht alle Rekorde
- Thierry Neuville ist mit 22 Jahren der jüngste Korsika-Sieger aller Zeiten
- Er ist damit auch der jüngste Sieger eines IRC-Laufs
- Der St. Vither erhält zum zweiten Mal in Folge die Colin McRae-Trophy. Noch kein Pilot erhielt diesen Preis zwei Mal. Er erinnert an den Weltmeister von 1995 und wird für besonderen Kampfgeist, Schnelligkeit und Kontrolle vergeben
Die Wertungsprüfung 14 hatte zum Abschluss der 54. Korsika-Rallye noch richtig was zu bieten. Der Finne Toni Gardemeister (Skoda) kam beim Start nicht vom Fleck. Bryan Bouffier (Peugeot), mit dem Neuville sich zu Beginn der zweiten Etappe bis zu Bouffiers Plattfuß einen packenden Kampf geliefert hatte, kam von der Strecke ab und musste aufgeben. Der Korse Pierre Campana (Peugeot) verlor durch einen Reifenschaden viel Zeit, rückte durch Bouffiers Ausfall aber auf Rang vier vor. Sein Markenkollege Bruno Magalhaes aus Portugal fuhr auf Rang fünf. Dahinter folgt der Norweger Andreas Mikkelsen, der durch die Bestzeit bei der letzten Prüfung noch einen Platz gutmachte. Julien Maurin (Ford Fiesta S2000), Toni Gardemeister, Patrick Sandell (beide im Skoda Fabia S2000) und Jean-Mathieu Leandri (Peugeot) vervollständigen die Top Ten.
Nach dem Triumph der Belgierin Gilberte Thirion bei der ersten Korsika-Rallye 1956 ist Neuvilles Sieg der zweite belgische. 1995 stand Bruno Thiry vor dem Sieg, bis kurz vor dem Ziel ein Radlager seinen Geist aufgab. Nächster IRC-Lauf ist die Yalta-Rallye vom 2. bis 4. Juni in der Ukraine, bei der Neuville anders als zu Beginn der Meisterschaft vorgesehen an den Start geht. Vom 23. bis 25. Juni steht der belgische Lauf in Ypern im IRC-Kalender.
WB13: Bocognano - Bastelica
Zur Abwechslung hat die vorletzte Wertungsprüfung einmal nicht Thierry Neuville im Peugeot 207 S2000 des Kronos-Teams gewonnen. Der Tscheche Jan Kopecky (Skoda Fabia) fuhr die schnellste Zeit (13:19,2 Minuten) und nahm Thierry Neuville 2,7 Sekunden ab. Peugeot-Pilot Bryan Bouffier war 1,9 Sekunden langsamer als Kopecky. Vor der letzten Entscheidung liegen Neuville und Co-Pilot Nicolas Gilsoul weiterhin an der Spitze - mit 13,6 Sekunden Vorsprung auf Kopecky.
Der Limburger Freddy Loix fuhr im Skoda die fünftschnellste Zeit(+11,1 Sekunden) hinter Lokalmatador Pierre Campana im Peugeot. "Fast Freddy" liegt auf Rang drei, mit 23,7 Sekunden Vorsprung auf Bryan Bouffier und dürfte somit den Podiumsplatz ins Ziel fahren. Unter den ersten zehn gab es auch ansonsten keine Positionswechsel: Auf Rang fünf liegt Campana, vor Maurin, Magalhaes, Mikkelsen, Gardemeister und Sandell.
Die letzte Wertungsprüfung der Rallye ist live auf Eurosport (Deutschland und Frankreich) und auf rtbf.be zu sehen.
WP12: Marato - Acqua Doria
Drei Zehntel schneller als Jan Kopecky: Die drittletzte Wertungsprüfung bei der IRC-Rallye vor Korsika hat wieder Thierry Neuville gewonnen. Er fuhr eine Zeit von 13:13,3 Minuten und war 0,3 Sekunden schneller als Jan Kopecky und vier Sekunden schneller als Bryan Bouffier. Neuville hat 16,5 Sekunden Vorsprung auf Kopecky.
Freddy Loix fuhr im Skoda Fabia auf Rang vier (+5,7 Sekunden) und liegt damit erneut auf Podiumskurs. Der Norweger Andreas Mikkelsen, der bislang auf Gesamtrang drei lag, musste nach einem Plattfuß einen Reifen an seinem Skoda wechseln. Er verlor 3:40,8 Minuten und fiel auf Rang acht zurück. Peugeot-Pilot Bryan Bouffier kämpfte sich an Pierre Campana vorbei.
Die letzte Schleife des Tages startet um 18:48 Uhr. Zwei Wertungsprüfungen sind noch zu fahren, bevor der Sieger des dritten Laufs der Intercontinental Rallye Challenge feststeht.
WP11: Bocognano - Bastelica
Erneut hat sich Thierry Neuville im Peugeot 207 S2000 unschlagbar gezeigt. Bei der dritten Entscheidung des Tages setzte der Hünninger sich zum insgesamt siebten Mal durch. Er fuhr die 22,47 Kilometer in 13:24,7 Minuten und war damit 1,4 Sekunden schneller als Verfolger Jan Kopecky im Skoda Fabia S2000.
"Eine schwierige Prüfung, ich bin fast von der Straße geflogen", erzählte der 22-Jährige im Rallye Radio. "Die Abstimmung meines Peugeot ist jetzt viel besser als am Morgen." Neuville liegt mit 16,2 Sekunden Vorsprung auf den Tschechen Kopecky weiter in Führung. "Ich möchte den Sieg ins Ziel fahren".
Drittschnellster bei der dritten Tagesprüfung war Freddy Loix. Damit schiebt er sich wieder etwas näher an das Podium und den dritten Gesamtrang von Andreas Mikkelsen heran. Loix hat zwei Sekunden Rückstand auf Mikkelsen.
Die nächste Sonderprüfung (WP12) startet um 15:10 Uhr wird live auf Eurosport 2 (Deutschland und Frankreich) und auf rtbf.be gezeigt.
WP10: Marato - Acqua Doria
Mit seiner insgesamt sechsten Bestzeit hat Thierry Neuville die zehnte Wertungsprüfung bei der IRC-Rallye auf Korsika beendet. Für die WP Marato - Acqua Doria brauchten Neuville und sein Co-Pilot Nicolas Gilsoul im Peugeot 207 S2000 13:15,6 Minuten. Damit war er 0,3 Sekunden schneller als sein schärfster Konkurrent, Jan Kopecky im Skoda Fabia S2000. Neuville führt mit 14,8 Sekunden Vorsprung auf Kopecky.
Der Franzose Bryan Bouffier war im Peugeot 207 Drittschnellster, Andreas Mikkelsen aus Norwegen (Skoda Fabia) fuhr die viertbeste Zeit vor Freddy Loix. Dadurch verliert "Fast Freddy" seinen Podiumsplatz an den Markenkollegen Mikkelsen und liegt mit 35,4 Sekunden Rückstand auf Neuville auf Rang vier. Die beiden Skoda-Piloten trennen aber nur 2,9 Sekunden. Dahinter liegen weiterhin der Korse Pierre Campana und Bryan Bouffier (beide im Peugeot 207) mit über einer Minute Rückstand. Um 13:47 Uhr startet die elfte von 14 Prüfungen.
WP9 - Sarrola - Plage du Liamone
Die erste Wertungsprüfung des Tages gewann Jan Kopecky in 17:29,4 Minuten. Der Tscheche im Skoda Fabia rückt damit näher an Thierry Neuville heran. Der St.Vither war Sechstschnellster (17:38,3) und hat jetzt 14,5 Sekunden Vorsprung auf Kopecky und 26,3 Sekunden Vorsprung auf Freddy Loix. Bei den Platzierungen hat sich nach der ersten Prüfung des letzten Tages auch ansonsten nichts geändert. Hinter den Podiumsplätzen liegen Skoda-Pilot Andreas Mikkelsen (nur 0,1 Sekunden Rückstand auf Loix), Pierre Campana und Bryan Bouffier (beide im Peugeot 207).
Der ehemalige Rallye-Weltmeister Ari Vatanen wird nach dem Unfall des Vorausfahrzeugs am Freitag noch heute nach Marseille geflogen worden. Er erlitt eine Verletzung im Nackenbereich und soll in Marseille operiert werden. Sein Sohn Max, der mit ihm im Auto war, ist unverletzt.
irc/km - Bilder: Peugeot/Skoda
Bravo, Thierry
Endlich noch mal ein positives belgisches Aushängeschild! Die ganze Eifel gratuliert!
Ich bin mal gespannt, ob sich die Flamen oder die Wallonen deinen verdienten Sieg auf ihre Fahne schreiben?
Das war eine Superleistung,wenn mann gesehen hat wie schwierig diese Rally war.
Thierry hatte dieses mal die erforderliche Nervenstärke.
Weiter so und viel Glück für die nächste Rally.
Vielen dank an den Brf. für die ständigen resultate während der Rally.
Herzlichen Glückwunsch für diese herausragende Leistung !
Liebe Grüsse aus Kettenis
Hehe, Herr Meyer,
die "Meuse" hat ihn schon zum Vervieser gemacht... Wir brauchen uns also nicht mehr die Frage "Wallonie" oder "Flandern" zu stellen...