Am Start in Genua wurde das traurige Trompeten-Solo "Il Silenzio" geblasen. Im Ziel in Livorno fuhr das Leopard-Trek-Team, gefolgt vom Träger des Rosa Trikots, David Millar, nach 216 Kilometern geschlossen über die Ziellinie: Die neutralisierte 4. Etappe des 94. Giro d'Italia war dem belgischen Radprofi Wouter Weylandt gewidmet, der am Montag 25 Kilometer vor dem Ziel in Rapallo bei der Abfahrt vom Passo del Bocco tödlich verunglückt war.
Auf der Gedenkfahrt ohne Wertung blieben die Profis am Dienstag gut 90 Minuten hinter der Marschtabelle. Am Mittwoch soll es beim Giro wieder heißen: Business as usual. Allerdings werden dann die Leopard-Profis nicht mehr dabei sein.
Die Mannschaft beschloss am Abend, zur 5. Etappe in Piombino nicht mehr anzutreten. Der Teambesitzer Flavio Beccia habe es ihnen zuvor freigestellt. "Unter diesen Umständen können wir einfach nicht weiterfahren", sagte Fabian Wegmann in einer Stellungnahme.
Auch der US-Sprinter Tyler Farrar von Garmin-Cervélo, in Gent Nachbar von Weylandt und Freund der Familie, verlässt den Giro. Zum Etappenabschluss fuhr er eingereiht in die Leopard-Profis nach fast sechs Stunden Fahrzeit Arm in Arm ins Ziel.
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dp/belga/jp - Archivbild: Carlo Ferraro (epa)