Wouter Weyland war am Montag auf der dritten Etappe der Italienrundfahrt schwer gestürzt und an den Folgen des Unfalls verstorben. Das 26-jährige Sprinttalent aus Gent hatte einen Schädelbasisbruch und schwere Gesichtsverletzungen erlitten.
Trotz 40-minütiger Wiederbelebungsversuche noch an der Unfallstelle 24 Kilometer vor dem Zielort Rapallo kam jede Hilfe zu spät. Rennarzt Giovani Tredici zufolge streifte Weylandt mit der linken Pedale eine Mauer, verlor dann das Gleichgewicht und stürzte auf das Gesicht. Weylandt ist der vierte Tote in der Geschichte der Italien-Rundfahrt und der erste seit 25 Jahren. 2010 hatte er die dritte Etappe des Giro im niederländischen Middelburg noch gewonnen.
Seine Teamkollegen haben entschieden, weiter beim Giro d'Italia mitzufahren. Dem Manager zufolge tun die Radrennfahrer dies aus Respekt vor ihrem toten Kollegen. Vor dem Start der vierten Etappe soll es heute eine Schweigeminute für Weylandt geben. Möglicherweise wird es eine Gedenkfahrt im Bummeltempo und ohne Zielsprint geben.
Über 44.000 Menschen brachten auf der Webseite von Wouter Weylandt ihr Beileid zum Ausdruck. Auch die italienische Regierung und seine Radsportkollegen äußerten ihre Teilnahme. "Ein schwerer Tag für den Radsport", hieß es unter anderem von Alberto Contador. Auch der siebenmalige Tour-de-France-Gewinner Lance Armstrong war fassungslos. "Ich bin geschockt und traurig", twitterte der Amerikaner.
Die Ehrung am Montag für Etappensieger Angel Vicioso aus Spanien und den neuen Träger des Rosa Trikots, David Millar aus Schottland, wurde abgesagt. Für Weylandt, früher Helfer von Ex-Weltmeister Tom Boonen, war der Giro-Tagessieg vor einem Jahr neben dem Gewinn einer Vuelta-Etappe 2008 der größte Erfolg seiner Karriere. Weylandts Frau erwartet im September ihr erstes Kind.
Die Stadt Gent hat ein Kondolenzbuch für den tödlich verunglückten Radprofi Wouter Weylandt ausgelegt. Auch in den Radmuseen von Roeselare und Oudenaarde liegen Trauerbücher aus.
vrt/dpa/sh/km - Bild: Eric Lalmand (belga)