"Le Standard vise le doublé" ist die Schlagzeile der Sonntagsausgabe von "La Dernière Heure-Les Sports". Standard Lüttich steht nicht nur im Pokalfinale (mit guten Erfolgsaussichten gegen das bescheidene Westerlo), Standard Lüttich ist seit Samstagabend auch der schärfste Rivale von Racing Genk im Kampf um die Meisterschaft.
Ein sehenswerter Treffer von Nationalspieler Axel Witsel bescherte den Lüttichern den 1:0-Erfolg gegen den FC Brügge. Axel Witsel ist derzeit in der Form seines Lebens und davon profitiert auch seine Mannschaft, die in diesen Play-Off-1 so aufgetrumpft hat wie schon lange nicht mehr. Einen solch starken "Standard" gab es zuletzt 2008 und 2009, als die Lütticher die Saison zweimal auf Platz 1 beenden.
Mit dem 1:0 gegen den FC Brügge hat Standard sich auf jeden Fall den dritten Platz und damit die Qualifikation für die Europa-League gesichert. Im Moment stehen die Lütticher sogar auf Platz 2, was die Teilnahme an der Champions-League bedeutet. Standard hat drei Punkte Rückstand auf Genk, aber drei Punkte Vorsprung auf Anderlecht, die angeschlagen sind nach ihrer 0:1-Niederlage in Genk an diesem Wochenende. Darüber hinaus fällt auch noch Anderlechts Torwart Proto mit einem gebrochenen Fuß für acht Wochen aus.
Realistisch betrachtet sind die Chancen von Standard Lüttich auf den Meistertitel nicht allzu groß, da Racing Genk mit Trainer Franky Vercauteren sein Schicksal noch immer in eigenen Händen hält. Standard Lüttich muss also auf einen Patzer von Genk hoffen, wenn der Tabellenführer auswärts noch in Brügge und Gent antreten muss. Vorausgesetzt Standard Lüttich setzt seine Siegesserie fort, käme es dann am letzten Spieltag in Genk zu einem echten Endspiel zwischen Racing Genk und Standard Lüttich (Dienstag, 17. Mai).
Nur vier Tage später (Samstag, 21. Mai) steht dann das Pokalfinale auf dem Programm. Eine Woche, in der Standard alles gewinnen, aber auch alles verlieren kann.
Bild: Michel Krakowski (belga)