Christian Brüls erlebt beim SK Beveren derzeit den "zweiten Frühling". Der 37-Jährige fühlt sich beim ungeschlagenen Spitzenreiter der Challenger Pro League rundum wohl: "Ich habe es einfach gut hier. Wir haben eine coole Gruppe."
Das schlägt sich auch sportlich nieder – Beveren ist ungeschlagen, Brüls selbst gehört mit Toren und Assists zu den Leistungsträgern. Der aktuelle Erfolg sei kein Zufall, betont er. "Wenn es gut läuft, dann läuft’s – und dann schwimmt jeder mit." Das Vertrauen im Umfeld spiele dabei eine große Rolle: "Wenn du Vertrauen bekommst vom Verein, vom Trainer, von den Mitspielern, dann fühlst du dich automatisch gut und kannst es auf dem Platz zeigen." Dieses Wohlgefühl sei für ihn "das A und O, um seine beste Leistung abrufen zu können".
Dass er bei den Fans gut ankommt, nimmt Brüls mit Humor, ohne es überzubewerten. "Ich bin keiner, der da groß drauf achtet." Schön sei es trotzdem: "Die Fans wissen, von mir kann man manchmal komische Dinge erwarten – aber immer im Positiven für die Mannschaft."
Zum starken Lauf der Mannschaft sagt er. "Wir kreieren so viele Torchancen – das kommt nicht von irgendwo." Die Vorbereitung sei schwierig gewesen, doch nach einigen Spielen habe sich das Team gefunden. Die Mischung stimme. "Wir sind ein Mix zwischen jung und sehr alt – das bin ich."
Zudem habe man "einen super Torwart, der uns in Notsituationen den Kasten sauber halten kann", und Trainer, die die Mannschaft "jede Woche super vorbereiten".
Auch sein Trainer Marink Reedijk lobt Brüls: "Ich denke, er ist einfach jemand, der für das Spiel lebt. Der es fantastisch findet, Fußball zu spielen. Und solange man so viel Freude daran hat wie er, denke ich, dass das immer zu deinem Vorteil ist."
Vor dem Spiel gegen die AS Eupen am Freitag, seinen ehemaligen Verein, bleibt Brüls sachlich. Auch wenn Eupen für ihn immer ein besonderer Gegner gewesen sei, habe sich vieles verändert: "Da ist kaum noch jemand aus meiner Zeit." Dennoch erwartet er eine anspruchsvolle Partie: "Eupen ist eine fußballerisch gute Mannschaft."
Christophe Ramjoie