Die Welt des Pferdesports schaut regelmäßig nach Aachen, denn mit dem CHIO findet hier jedes Jahr eines der renommiertesten Reitturniere der Welt statt. Doch 2026 wird es noch ein Stück größer: Dann kehrt die Reit-Weltmeisterschaft zurück in die Soers - zum ersten Mal seit 20 Jahren.
2006 galten die Weltreiterspiele in Aachen als Meilenstein für den internationalen Pferdesport. Auch FEI-Präsident Ingmar de Vos erinnert sich gut daran - und zieht einen klaren Vergleich zur Entwicklung seither. "Die Anzahl von Wettbewerben, sowie von registrierten Reitern und Pferden, hat sich in den letzten 20 Jahren verdoppelt. Um ein paar Zahlen zu nennen: Früher gab es 2.000 Wettbewerbe, jetzt sind es über 4.700. Damals gab es 22.000 registrierte Athleten, jetzt sind es 44.000. Registrierte Pferde gab es früher 40.000, jetzt sind es 80.000. Das sind sehr beeindruckende Zahlen und ich bin sicher, dass die Weltreiterspiele in Aachen 2006 ihren Teil dazu beigetragen haben."
Das Ziel der Organisatoren ist klar: die WM 2026 Aachen als Flaggschiff des Reitsports bestätigen und gleichzeitig auch neue Maßstäbe setzen. Unter anderem auch durch Inklusion. Bei der WM steht auch die Para-Dressur auf dem Plan. "Wir nutzen diese Championate auch immer gerne, um weiter zu investieren, um weiter in die Zukunft zu denken. Wir werden Parasport in die Weltmeisterschaft integrieren und möchten das dann auch in Zukunft weiter fortsetzen beim CHIO 2027 und danach", erklärt Stefanie Peters, Präsidentin des Aachen-Laurensberger Rennvereins.
"Insofern freuen wir uns sehr, dass wir uns auch im Bereich der Inklusion weiterentwickeln. Wir werden nächstes Jahr im Mai schon ein Testevent durchführen, um uns sehr gut auf die Weltmeisterschaften vorzubereiten." Der Eintritt zu den Para-Wettbewerben wird kostenlos sein - um möglichst vielen Menschen den Zugang zu ermöglichen.
Auch junge Reiter sollen bei der WM 2026 im Rampenlicht stehen. "Da haben wir in den vergangenen Jahren schon einige neue Prüfungen entwickelt. Auch bei den Weltmeisterschaften werden Jugendprüfungen zu sehen sein. Das ist auch ein Punkt, den wir in den kommenden Jahren weiter intensivieren wollen."
Schon jetzt ist das Interesse an der Reit-WM groß: Rund 50 Prozent der Tickets sind bereits verkauft, darunter auch viele der großen Highlights. Die Entscheidung in der Kür am Abend des 15. August und die Einzel- und Teamentscheidungen im Springreiten sind schon jetzt ausverkauft.
Wer kein Ticket für den ersehnten Wettbewerb erhascht, kann sich aber auch in die Aachener Innenstadt begeben. Auch dort wird das Event zu spüren sein. "Auf dem Katschhof wird es ein Public Viewing geben, dort haben Interessierte dann die Möglichkeit, die Wettbewerbe gemeinsam mit anderen Pferdesportbegeisterten zu verfolgen", erklärt Bürgermeisterin Sybille Keupen.
"Umrandet wird das Ganze von euregionalen Spezialitäten. Das wird ein ganz besonders gastliches Angebot. Es wird Live-Konzerte geben und auch ein Rahmenprogramm, das sich vor allem um den Reitsport dreht. Wir wollen dafür sorgen, Aachen auf der Weltkarte präsent zu machen und allen Besuchern ein tolles Erlebnis zu ermöglichen."
Sportlich gesehen hat die Reit-WM noch eine besondere Bedeutung: Sie bietet eine erste Qualifikationsmöglichkeit für die Olympischen und Paralympischen Spiele 2028 in Los Angeles.
Lindsay Ahn