Wer da auf den RFC St. Vith wartete, hatte Kelmis im ersten Testspiel der Saison gezeigt, als die Union Mitte Juli den FC Eupen nach allen Regeln der Kunst mit 10:0 zerlegte. Trotzdem hatte sich Markus Klauser direkt nach dem überraschenden Pokalssieg gegen den FC Eupen optimistisch gezeigt: "Die hauen wir weg. Locker!", meinte St. Viths Kapitän mit einem breiten Grinsen im Gesicht.
St. Vith versuchte von Beginn an, das Spiel aktiv mitzugestalten, dementsprechend lief der Ball immer wieder über mehrere Stationen durch die eigenen Reihen der Gäste. Kelmis kam nach zwölf Minuten eher zufällig zur ersten guten Gelegenheit der Partie. Markus Klauser verlor direkt vor dem eigenen Strafraum den Ball, dieser kam zu Deflandre, der sich sehenswert gegen mehrere Verteidiger durchsetzte. Beim Abschluss traf er aber den Ball nicht richtig und der Ball ging aus kurzer Distanz deutlich rechts am Tor vorbei.
Kurz darauf meldete sich St. Vith erstmals gefährlich vorm Tor von Kelmis. Rogister bekam halblinks zu viel Platz und dribbelte bis zentral vor dem Strafraum, aber auch sein Abschluss war letztlich zu harmlos für Mignon im Tor (14. Minute).
Die Trinkpause nach 22 Minuten ließ einen spürbaren Ruck durch die Kelmiser Mannschaft gehen, die fortan immer mehr Spielanteile übernahm und St. Vith weit hinten eindrückte. Entlastung für die Gäste in Form von Kontern war rar gesät. Kelmis ließ es offensiv aber bis zum Pausenpfiff an Präzision und Konzentration vermissen. Mit einer defensiv sehr guten Leistung verdiente sich St. Vith das torlose Unentschieden zur Pause.
In die zweite Halbzeit startete Kelmis furios, nachdem Lafazile aus kurzer Distanz knapp verfehlte (52.), brauchte Belle aus vier Metern nur noch den Fuß in eine Flanke von der rechten Seite zu halten, um die Führung für die Favoriten zu erzielen.
In der Folge hatte St. Vith Glück, dass es beim 1:0 blieb. Kelmis kam wieder mehrfach über die rechte Seite und kopierte die Situation zum Führungstor, nur dass der Ball nicht den Weg ins Netz fand (55., 57.). Nach 65 Minuten bot sich für St. Vith eine aussichtsreiche Gelegenheit, per Freistoß zentral vorm Tor. Mulkins Versuch ging aber eher deutlich über den Kelmiser Kasten.
In der Folge wurde das Spiel immer zerfahrener mit gelben Karten auf beiden Seiten und dafür eher wenigen Offensivaktionen. Kurz vor Schluss gab es dann aber die Vorentscheidung. Der eingewechselte Giacomo Fiore eroberte 20 Meter vorm Tor den Ball, blieb frei vorm Tor eiskalt und versenkte den Ball zum 2:0 (89.).
Am Ende schlägt die hohe Qualität von Kelmis dann doch das aufopferungsvolle St. Vith, das sich teuer verkauft hat. Auf Kelmis wartet in der vierten Runde Diegem Sport aus der 1. Division Amateure.
Sören Sierck