Gut eine Woche nach dem Ironman im spanischen Vitoria-Gasteiz spürt Daniel Schöpges noch die Nachwirkungen. Ganz genau neun Stunden, 51 Minuten und 45 Sekunden dauerte der Wettkampf für den Ameler Triathleten.
Das bedeutete in der Endabrechnung einen 197. Platz. In der Altersklasse 35 bis 39 belegte Schöpges sogar den 35. Rang und war damit zweitbester Belgier. Und danach meldete sich sein Körper zu Wort. "Die Beine haben sich schon sehr schwach angefühlt. Ich hatte einen sehr starken Muskelkater in den Waden. Das Aufstehen und das Treppen-rauf-und-runter-gehen war nicht so angenehm, aber das nimmt man sehr gerne in Kauf", sagte Schöpges.
An seine persönliche Bestzeit von neun Stunden und 30 Minuten, die er im vergangenen Jahr in Italien aufstellte, kam der Triathlet des SC Bütgenbach im Norden Spaniens nicht ganz heran. Noch mal seine Zeiten im Einzelnen: Eine Stunde und 17 Minuten Schwimmen, dann fünf Stunden auf dem Rad und den abschließenden Marathon legte Schöpges in drei Stunden und 24 Minuten zurück.
"Angefangen beim Schwimmen war ich jetzt nicht so ganz zufrieden mit dem Ergebnis. Bei den vorherigen Ironmans, die ich gemacht habe, war das Schwimmen besser", sagte er. "Beim Radfahren konnte ich anfangs nicht so wirklich das Tempo fahren, das ich wollte. Aber ich habe das Beste daraus gemacht. Das Laufen war sehr heiß. Bis Kilometer 25 waren es 28 Grad. Dann kam so ein ganz leichtes Gewitter mit ein bisschen Regen, wo es doch ein bisschen abgekühlt ist. Aber im Großen und Ganzen bin ich zufrieden mit dem Ergebnis."
Zumal für Schöpges auch die Qualifikation für die Ironman-Weltmeisterschaft dabei heraussprang - und das ist eine Premiere für den Ameler. Im vergangenen Jahr hatte er den Sprung zur WM noch um Haaresbreite verpasst. "Dann war ich im Mai auf Lanzarote. Da habe ich es auch ganz knapp nicht geschafft. Und jetzt hat es endlich mal geklappt. Und da bin ich wirklich glücklich drüber."
Blickrichtung Nizza also, denn da findet im September die Ironman-Weltmeisterschaft statt. Das heißt: Für Schöpges hat die WM-Vorbereitung eigentlich schon begonnen. "Jetzt liegt der Fokus erst einmal auf dem Erholen. Und dann in den letzten paar Wochen noch mal Spitzen setzen und das Training noch mal ein bisschen intensivieren. Aber viel Zeit ist ja nicht mehr, es sind ja noch knapp acht Wochen."
Die WM in Nizza wird sein dritter Ironman in diesem Jahr. Kräftezehrend sind die Wettkämpfe auf dieser Langdistanz. 2021 trat der beruflich als Schreiner tätige Schöpges erstmals bei einem Ironman an. "Ich habe angefangen mit ein bisschen Radfahren. Das Laufen kam irgendwann dazu. Ich habe mich dann vorbereitet auf einen Marathon und habe mich beim Laufen öfter verletzt. Radfahren und Schwimmen haben so viel Abwechslung, dass es mir Spaß macht, viel draußen zu sein. Der Wettkampf ist dann einfach die Kür, um zu gucken, was der Körper kann und was der Geist kann."
Und das soll im September erneut auf die Probe gestellt werden - bei der Ironman-Weltmeisterschaft in Nizza.
Moritz Korff