Franjo Ivanovic versetzte den Dudenpark schon in der 11. Minute in Ekstase, als er eine einstudierte Eckstoß-Variante erfolgreich im Tor der Genter zur Führung der Hausherren unterbrachte. Kurios: Nicht nur die Union-Fans, sondern auch die Genter Anhänger jubelten über den Führungstreffer, da Gent zu den ärgsten Rivalen von Union-Verfolger FC Brügge zählt.
Fünf Minuten später sorgte die erste Genter Chance durch Gandelman für einen kurzen Schreckmoment auf Seiten der Heimfans. Der Schuss aus der Distanz blieb aber ohne ernsthafte Folgen und die Party-Stimmung auf den Rängen des altehrwürdigen ausverkauften Joseph-Marien-Stadions konnte weitergehen.
Kurz vor der Pause wurde es dann doch mal einen kurzen Moment still, als Gudjohnsen die Hereingabe vom Ex-Unioner Dante Vanzeir aus kurzer Distanz zum 1:1 einnetzte. Da es im Parallelspiel zwischen dem FC Brügge und dem FC Antwerp auch 1:1 stand, war die Meisterfrage noch vollkommen offen.
Recht früh in der zweiten Halbzeit brachte Union-Trainer Sebastien Pocognoli mit Promise David und Ex-AS-Spieler Alessio Castro-Montes zwei frische Spieler, die sich auch direkt bemerkbar machten und die etwas schwindende Hoffnung auf den ersten Meistertitel seit 90 Jahren wiederbelebten. Der Funke sprang aufs Publikum über, denn Torchancen für die Unioner gab es nun wieder. Zehn Minuten nach seiner Einwechslung erzielte Promise David die erneute Führung für den Tabellenführer. Das 2:1 der Gastgeber wurde wieder von allen Fans im Stadion frenetisch gefeiert.
Sieben Minuten später war David mit dem Kopf zur Stelle, um das Tor zum Titelgewinn ganz weit zu öffnen. 3:1 die Führung und der Titel zum Greifen nah. "Ici, c'est St. Gilles" tönte es nun aus allen Kehlen im Brüsseler Stadion.
Am Ende wurde es ein großes Jubelfest beider Fanlager, die sich gemeinsam über den insgesamt zwölften Meistertitel der Unioner freuten.
Christophe Ramjoie