Es war die 30. Minute im Spiel der Frauen von Standard Lüttich gegen den FC Brügge, der die Pläne der Weywertzer Fußballerin Loredana Humartus komplett über den Haufen geworfen hat. Ein Kreuzbandriss machte einen Strich durch den Pokal-Traum und eine mögliche erste EM-Teilnahme.
Loredana Humartus kam unters Messer, jetzt ist Reha angesagt. "Es ist schon hart, vor allen Dingen nach der Operation. Das werden jetzt harte neun Monate. Diese Herausforderung werde ich jetzt annehmen und alles dafür geben, dass ich wieder das tun kann, was ich so sehr liebe."
In der wohl größten Krise ihrer Karriere hat ihr Club Standard Lüttich ein starkes Zeichen gesetzt und ihren Vertrag um zwei Jahre verlängert. "Damit fällt mir ein großer Stein vom Herzen und ich kann mich voll auf meine Genesung konzentrieren. Das zeigt auch, dass der Club mir Vertrauen schenkt und auch daran glaubt, dass ich nach meiner Verletzung wieder für sie spielen kann."
Der eine Augenblick zerstörte auch die Hoffnung auf ihre erste EM-Teilnahme. Nationaltrainerin Elisabet Gunnarsdotir war bei der Partie der Lütticherinnen gegen den FC Brügge anwesend, auch um sich ein Bild von Humartus zu machen.
Die EM-Pläne sind jetzt erst einmal nach hinten geschoben, genau wie die Wechselabsichten. Erst einmal wieder fit werden und dann zu einem späteren Zeitpunkt einen Wechsel ins Ausland anvisieren. "Ich denke, die Bundesliga liegt mir", blickt Humartus schon einmal in die Zukunft.

Christophe Ramjoie