Weil die eigentliche Heimspielstätte des österreichischen Meisters in Graz nicht den UEFA-Normen entspricht, muss der SK Sturm für seine Heimspiele ins Klagenfurter Wörthersee-Stadion ausweichen. Rund 700 Brügger Fans hatten den Landesmeister an die Stadt am Wörthersee begleitet. Im Vergleich zur 0:3-Auftaktniederlage der Brügger gegen Dortmund gab es zwei Veränderungen. Für den angeschlagenen schwedischen Stürmer Nilsson stand der Spanier Jutgla in der Spitze. Im Mittelfeld überraschte Brügges Trainer Hayen mit der Hereinnahme des Schweizer Sommer-Neuzugangs Ardon Jashari für Vetlesen. Bei den Gastgebern fehlte der Belgier Dimitri Lavalée aufgrund einer Rotsperre.
Beide Teams standen vor Spielbeginn nach ihren Auftaktniederlagen in der Champions League schon unter Zugzwang. Der Spielbeginn war daher von beiden Seiten etwas abwartend. Torgefahr strahlte keine der beiden Mannschaften in der Anfangsviertelstunde aus. Tzolis zog für den Landesmeister in der 16. Minute mal aus der zweiten Reihe ab. Der Grazer Keeper Scherpen klärte im Nachfassen. Die Brügger waren danach ein wenig im Aufwind, ohne aber für zwingende Torgefahr zu sorgen. Die gab es dann in der 23. Minute. Nach herrlichem Onyedika-Anspiel von rechts zog der Grieche Christos Tzolis mit rechts herrlich ins lange Eck ab. Via Innenpfosten landete der Schuss des Brüggers im Tor des SK Sturm (0:1). Prädikat sehenswert.
Ein abgefälschter Schuss von Yalcouyé war die erste gefährliche Reaktion der Hausherren in der 29. Minute. Die Leihgabe von Brighton blieb in der Folge der auffälligste Akteur bei den Grazern. An beinahe jeder halbwegs gefährlichen Aktion der Österreicher war der Achtzehnjährige beteiligt. Die Kontrolle über die Partie hatten die Brügger verloren, überstanden die Schlussphase der ersten Halbzeit aber ohne Gegentreffer.
Für die zweiten 45 Minuten gab es auf Brügger Seite einen Wechsel. Für den unscheinbar agierenden Skov Olson kam der Pole Michal Skoras. Nach Trikot-Zupfer von Aiwu beim entwischten Tzolis gab es die erste Gelbe Karte des Spiels für den Innenverteidiger der Österreicher. Brügges auffälligster Akteur Tzolis hatte die erste gefährliche Aktion des zweiten Spielabschnitts. Mit links scheiterte er aus kurzer Distanz am österreichischen Keeper und kam dann zu Fall. Auch nach VAR-Check gab es keinen Elfmeter für die Brügger. Wenige Augenblicke später vergab Jutgla die Chance auf den zweiten Brügger Treffer.
Für die letzten 25 Minuten kamen auf Grazer Seite zwei junge Stürmer, um die Offensive der Österreicher zu beleben. Horvat prüfte dann auch gleich Mal Simon Mignolet im Tor der Gäste. Eine Viertelstunde vor dem Ende hatte Tzolis eine weitere gute Möglichkeit, um auf 2:0 für die Brügger zu erhöhen. Der Schuss des Griechen wurde von Aiwu zur Ecke abgeblockt, die nichts einbrachte. Auf der Gegenseite sorgte eine Horvat-Ecke für mehr Gefahr: Chukwuanis Kopfball flog knapp am Brügger Tor vorbei. Die Brügger blieben aber die gefährlichere Mannschaft. Michal Skoras' Schuss sieben Minuten vor dem Ende zischte flach am zweiten Pfosten vorbei.
In der Nachspielzeit überstanden die Brügger die Sturm-und-Drang-Phase der Hausherren und setzten sich am Ende verdient mit 1:0 in Österreich durch.
Nach der Länderspielpause müssen die Brügger am dritten Spieltag zum AC Mailand.
Christophe Ramjoie