Der Lotto-Park war für den ersten Auftritt der Anderlechter in der runderneuerten Europa League gegen den ungarischen Dauermeister Ferencvaros nicht ausverkauft. Das Spielfeld präsentierte sich in einem erschreckenden Zustand. Interimscoach David Hubert veränderte gegen die Ungarn sein Team auf einer Position im Vergleich zum Auftritt des Rekordlandesmeisters gegen den RSC Charleroi vom letzten Wochenende. Amuzu stand für Mats Rits in der Basis.
Die Ungarn tauchten in der vierten Minute ein erstes Mal gefährlich vor dem Tor der Anderlechter auf. Der Schuss von Traoré wurde zur Ecke abgeblockt. Anderlecht zeigte eine erste zaghafte Reaktion via Dolberg. Edozies Schuss in der neunten Minute war da schon deutlich gefährlicher. Die Ungarn überließen den Hausherren die Initiative, die aber immer auf der Hut vor dem schnellen Umschaltsspiel der Gäste sein mussten.
Die Ungarn hinderten sich in der 38. Minute gegenseitig an der Führung. Cissé stand beim Schuss von Vargas im Weg und lenkte den Ball unfreiwillig ins Toraus. Kurz darauf musste Amuzu verletzt ausgewechselt werden. Für ihn kam Nilson Angulo. Zwei Minuten vor der Pause prüfte Ferencvaros' belgischer Mittelfeldakteur Philippe Rommens den Anderlechter Schlussmann Colin Coosemans, der aber wenig Mühe hatte. Torlos ging es in die Pause.
Die zweite Halbzeit kam nur schleppend in Gang. Vargas hatte den ersten Abschluss für die Gäste in der 56. Minute. Den Ball konnte Coosemans aber locker aufgreifen. Nach gut einer Stunde war es Yari Verschaeren, der die Gastgeber in Führung brachte. Zentral von der Strafraumgrenze landete das Leder unten links im Tor der Gäste. Es schien fast wie eine Befreiung für den Rekordlandesmeister. Dolberg scheiterte in der 64. Minute aus dem Spiel heraus am Keeper der Ungarn. Zwei Minuten später war der Däne der sichere Elfmetertorschütze zum 2:0. Ein Foul von Botka an Edozie hatte zur der Entscheidung des Unparteiischen geführt.
Die Anderlechter beendeten die Partie mit einem Mann weniger nach der zweiten Gelben Karte für Angulo in der 81. Minute. Der Mann mehr auf dem Platz machte sich für die Ungarn vier Minuten später bezahlt. Der Schuss von Traoré wurde von Simic in die eigenen Maschen gelenkt. Die Schlussphase wurde noch einmal hitzig, weil die Ungarn in der Nachspielzeit rustikal agierten. Anderlecht überstand die Phase aber ohne weiteren Schaden.
Anfang Oktober geht es für die Anderlechter am zweiten Spieltag der Europa League nach Spanien zu Real Sociedad San Sebastián.
Christophe Ramjoie