In der Halle 4 der "Paris Sud Arena" war Despineux gegen die Nummer vier der Welt nur der Außenseiter. Im Vorfeld schätzte Despineux seine Chancen auf ein Weiterkommen gegen den Niederländer auf 30 Prozent ein. Montanus hatte den physischen Vorteil eines linken Armes ohne Fehlbildung. Despineux' beide Arme sind aufgrund einer Phokomelie fehlgebildet.
Die Partie zwischen Despineux und Montanus wurde am "TV-Table" ausgetragen, d.h. die Partie konnte live weltweit verfolgt werden. "Ein zusätzlicher Ansporn", wie Despineux im Vorfeld der Partie sagte.
Despineux legte im ersten Satz gleich mal gut vor und führte schnell mit 2:0. Danach war dann aber der Niederländer mit drei Punkten in Serie am Zug. Montanus konnte seinen Vorsprung in der Mitte des Durchgangs schnell ausbauen. Despineux hatte Schwierigkeiten in die Partie zurückzufinden - zu dominant die Schlagkraft des Niederländers, der sich den ersten Satz mit 11:7 sicherte.
Auch im zweiten Satz ging Despineux schnell mit 2:0 in Führung. Diesmal schaffte es Despineux, dem Niederländer sein Spiel besser aufzuzwingen - zumindest bis zum 5:2. Danach drehte der Niederländer auf und holte sich die Führung zurück (6:5). Der zweite Satz war deutlich ausgeglichener. Bei 10:9 hatte Despineux die Chance auf den Gewinn des zweiten Satzes, den der Niederländer aber noch abwehren konnte. Im zweiten Anlauf klappte es dann und nach zwei Sätzen war alles ausgeglichen (12:10).
Mit dem Elan des Satzgewinns ging es im dritten Satz gut weiter für Despineux. Nach 3:1-Führung wendete sich das Blatt und Montanus kam wieder heran. Spannend war der Kampf um den dritten Satz fast bis zum Schluss. Montanus mit zwei Chancen auf den Gewinn des dritten Satzes, die von Despineux aber pariert werden konnten. Im dritten Anlauf klappte es dann für die Nummer vier der Weltrangliste und mit 12:10 ging der dritte Durchgang an Montanus.
Zu Beginn des vierten Satz profitierte Despineux von einigen Fehlern des Niederländers, um sich schnell mit 4:1 abzusetzen. Der Vorsprung wuchs in der Folge um einen weiteren Zähler an (6:2). Montanus blieb unbeeindruckt und kämpfte sich wieder bis auf einen Zähler zurück (6:7). Trotz einer Auszeit konnte der Elan Montanus erst einmal nicht gestoppt werden. 9:8 die zwischenzeitliche Führung des Niederländers. Der Eupener behielt aber die Nerven und schaffte es, sich einen Satzball zu erspielen, den Montanus erfolgreich abwehren konnte und sich im Gegenzug gleich mit dem ersten Matchball den Einzug in die nächste Runde sicherte.
Damit endet das Abenteuer Paris für Ben Despineux gleich in der ersten Runde.
Christophe Ramjoie