Para-Tischtennisspieler Ben Despineux geht in Paris im Einzel-Wettbewerb an den Start. "Ich reise mit großen Ambitionen an. Ich bin eigentlich in jedem Spiel der 'Underdog'. Das ist aber nur ein Spiel und jeder, der eine Medaille möchte, muss erst einmal versuchen, mich zu besiegen."
Ben Despineux wird am Dienstag nach Paris reisen, um dann am darauffolgenden Montag im Einzelwettbewerb an den Start zu gehen. "In dieser Woche habe ich in Eupen trainiert und abends habe ich mir schon mal ausgemalt, wie schön es doch wäre, mal auf dem Podium zu stehen, obwohl ich weiß, dass meine Chance klein ist. Egal, ob ich gewinne oder verliere, ich bin froh, dort zu sein."
Despineux geht in Paris nur im Einzelwettbewerb an den Start, und das obwohl er in der Doppelweltrangliste in seiner Kategorie geführt wird. Wiedermal eine typisch belgische Geschichte, die aus sportlicher Sicht nicht nachvollziehbar ist.
"Der 22. April war ein Schock für mich, als ich gesehen habe, dass ich nicht für das Doppel nominiert bin, sondern ein anderer belgischer Athlet", erzählt Despineux. "Und das, nachdem ich jahrelang mit Laurens Devos auf internationalen Turnieren Medaillen geholt habe. Es sind viele Fehler gemacht worden und ich bin wegen einer Prioritätenliste in meiner eigenen Klasse raus. Das ist eine Diskriminierung. Meine größte Medaillenchance ist mir genommen worden."
Mental war es also eine schwierige Zeit im Vorfeld der Paralympischen Spiele für Ben Despineux. "Ich bin froh, wenn die Doppelwettbewerbe am nächsten Wochenende vorbei sind. Entweder lässt man sich hängen und der Frust kommt bei einem raus oder man legt den Schalter um."
In Paris wird Despineux auch von zahlreichen Familienmitgliedern und Freunden unterstützt werden, was sicherlich im Einzel-Wettbewerb nochmal einen besonderen Schub bedeuten kann.
In London 2012 hatte Despineux vor allen Dingen mit der Nervosität zu kämpfen. Nun, zwölf Jahre später, möchte Despineux gereifter vielleicht doch für eine Überraschung im Einzel sorgen und sich den Traum einer Paralympischen Medaille erfüllen.
Christophe Ramjoie