Auch wenn bei Beratungen des belgischen Fußballverbandes jederzeit die Gefahr einer Kehrtwende droht, sind die Beobachter sich diesmal ziemlich sicher: In der kommenden Saison kämpfen in der ersten Fußball-Division erneut 16 Clubs um die belgische Meisterschaft.
Dazu kommt: Auch in der neuen Spielzeit soll der Landesmeister erst über eine abschließende Endrunde unter sechs Vereinen ermittelt werden.
Darauf haben sich bei einer erneuten Zusammenkunft die Vertreter der G4-Gruppe (Anderlecht, Brügge, Gent und Genk) mit der Mehrheit der kleineren Clubs verständigt. Bei den Beratungen am Dienstag in Brüssel waren Standard Lüttich, Sint Truiden und die AS Eupen nicht vertreten.
Dazu sagte AS-Direktor Manfred Theissen dem BRF, dies habe ausschließlich organisatorische Gründe gehabt. Er habe andere Termine wahrnehmen müssen, sei aber über die Verhandlungen informiert worden. Theissen werde am Freitag für das neue Konzept stimmen, wenn es dabei bleibe, dass es allen Vereinen realistische Überlebenschancen im bezahlten Fußball in Aussicht stellt.
Auch wenn die Abstimmung erst am Freitag erfolgt, sollten wir aufgrund der Reaktionen der Verhandlungsteilnehmer davon ausgehen, dass sich die erforderliche Zweidrittel-Mehrheit für das jetzt vorliegende Konzept einer Liga mit 16 Clubs aussprechen wird.
Kompensation: 250.000 Euro für PO2 und PO3, eine Million für Absteiger
Damit würde die am 10. Dezember von den elf kleineren Club der Liga vorangetriebene und bereits beschlossene Reform revidiert: also doch keine 1. Division mit 18 Vereinen ohne Play-Offs. Trotz der Abstimmungsniederlage im Dezember werden sich aller Voraussicht nach die Vertreter der G4-Gruppe mit dem Widerstand gegen die Vergrößerung der Liga letztlich doch durchsetzen.
Als Gegenleistung für ihre Kompromissbereitschaft erhalten alle Clubs, die nicht die Play-Off-Gruppe der sechs Besten erreichen, schon in dieser Saison eine finanzielle Kompensation von 250.000 Euro. Dieses Geld wird von den Vereinen der G4-Gruppe und den Clubs, die es in die Play Off 1 geschafft haben, nach einem Verteilerschlüssel bezahlt. Außerdem wurde festgelegt, dass der oder die Absteiger in die 2. Division eine Million Euro erhalten, um auch in der dünneren Luft der zweiten Liga überleben zu können.
Auf das Reglement der laufenden Meisterschaft sollten die getroffenen Vereinbarungen nach jetziger Informationslage keine Auswirkungen haben. Für die Abstiegskandidaten bedeutet dies, dass der 14. in der zweiten Play-Off-Gruppe spielt und damit in der Liga bleibt. Der 15. und der 16. treten wie geplant in der Play-Off-Gruppe 3 gegeneinander an, um einen Direktabsteiger und einen Teilnehmer an der Relegationsrunde mit den Zweitligisten zu ermitteln.
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