Am Pokalfinaltag der Eifelliga standen sich zunächst im Halbfinale Mannschaften der Clubs aus Braunlauf, Crombach und Meyerode gegenüber. Das Finale am Abend war dann ein Fall für die Lokalmatadoren aus Braunlauf: Hier standen sich gleich zwei Teams aus der Ortschaft gegenüber und lieferten sich einen spannenden Wettkampf, der erst im Tandemkegeln entschieden wurde.
Ein spannendes Pokafinale ist gerade zu Ende gegangen zwischen zwei Braunlaufer Mannschaften. Gino Michaeli, dabei haben Sie und Ihr Team, wenn man das so sagen darf, der Erfahrung den Vortritt lassen müssen.
Ja, das stimmt. Da merkt man, dass Erfahrung im Sportkegeln das A und O ist. Das hat eben den Unterschied im Finale gemacht.
Im Finale standen sich gleich zwei Mannschaften aus Braunlauf gegenüber. Heißt das, dass der Sport hier noch intensiv betrieben wird?
Jein. In beiden Mannschaften ist der Altersdurchschnitt eigentlich ziemlich hoch. Ich bin mit meinen 31 Jahren mit Abstand der jüngste Spieler. Das ist eigentlich fast überall so, dass der Altersunterschied zu groß ist, dass viele "Ältere", sage ich jetzt mal, spielen. Junge Leute kommen nur schwer hinzu. Woran das liegt, das weiß man nicht. Liegt es an dem Kneipensterben? Man weiß es nicht. Der Kegelsport ist eigentlich ein schöner Sport, wird aber immer weniger betrieben und das ist schade, weil man hier Gegner und Freund zugleich ist.
Vorher war es ja so, dass fast in jedem Dorf oder in jedem zweiten Dorf eine Kegelbahn war. Da gehörte das Kegeln dazu, beim Frühschoppen etwa. Und es gab mehrere Clubs in einem Dorf, das hat schon abgenommen.
Ja, das stimmt. Also die Clubs, die da sind, bleiben mehr oder weniger bestehen. Aber die jungen Leute besuchen nicht mehr so die Kneipen wie früher. Wenn ich meinen Vater und andere Leute höre, die Generation vor uns, die hatten nicht viel anderes.
Wobei das auch häufig so als Zeitvertreib gesehen wurde, das ist aber auch hier in der Eifelliga schon richtig anstrengender Sport.
Ja, das stimmt. Es ist anstrengend, aber es macht auf jeden Fall Spaß. Es ist jetzt kein Leistungssport wie Fußball oder Leichtathletik. Aber man muss schon ein bisschen fit sein, um das Pensum bewältigen zu können.
Wir haben jetzt schon ein paar Mal darüber gesprochen, dass da auch erfahrenere Gegner dabei sind. Das Interessante daran ist ja im Unterschied zu anderen Sportarten, die Sie vorher erwähnt haben, das kann man auch machen jenseits der 40 oder 50 ...
Auf jeden Fall. Also solange man die Kugel geworfen bekommt, kann man den Sport eigentlich betreiben, die Altersgrenze ist unbegrenzt. So gesehen ist das gut. Die Jungen können viel von den Alten lernen. Aber ja, wenn keine Jungen nachkommen, können die Alten auch nicht zeigen, was sie können.
Stephan Pesch