Nach 110 Jahren sollte im König Baudouin Stadion das lange Warten für die Union Saint-Gilloise gegen den FC Antwerp ein Ende finden. Aber auch die Antwerpener wollten die relativ durchwachsene Saison nach dem Double aus Meisterschaft und Pokalsieg im vergangenen Jahr zumindest mit einer Titelverteidigung im Landespokal positiv abrunden.
Im Gegensatz zu den letzten Spielen in den Champions' Play-offs nahmen beide Trainer zwei Wechsel in der Startelf vor. Union-Trainer Blessin setzte auf Lapoussin und Rasmussen statt Teklab und Lazare. In der Mannschaft von Mark Van Bommel mussten Ejuke und Ondrejka Platz machten für Kerk und Balikwisha.
In einer ansehnlichen Partie waren es die Brüsseler, die sich die ersten Strafraumsituationen erspielten. Die Defensive der Antwerpener konnte aber mehrere gute Offensivaktionen klären. Die beste Chance hatten dann aber die Antwerpener nach 21 Minuten. Der Schuss von Jurgen Ekkelenkamp aus der zweiten Reihe ging flach an allen Spielern vorbei an den Pfosten und ins Aus.
Die Partie war im Anschluss relativ ausgeglichen. Tore blieben aber Fehlanzeige, auch weil die Union etwas fahrlässig mit Strafraumsituationen umging. So kam beispielsweise ein Seitfallzieher von Gustaf Nilsson nach 38 Minuten nicht mal ansatzweise in die Nähe von Antwerpens Torhüter Senne Lammens.
In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit landete der Ball dann aber ein erstes Mal im Tor. Nachdem die Antwerpener einen Kopfball von Gustaf Nilsson noch zur Ecke klärten, stand Nilsson bei der anschließenden Ecke erneut goldrichtig. Per Kopf verlängerte er auf Koki Machida am zweiten Pfosten, der ohne Probleme zum 1:0 für die Union Saint-Gilloise einschob.
Nach einer längeren Unterbrechung wegen Pyrotechnik im Antwerpener Block startete die zweite Halbzeit erst mit etwas Verspätung richtig durch. Der Titelverteidiger war jetzt auf der Suche nach dem Ausgleichstreffer.
In der 57. Minute forderte Vincent Janssen einen Elfmeter für Antwerpen, nachdem Jurgen Ekkelenkamp im Strafraum durch Christian Burgess zu Fall gebracht wurde. Schiedsrichter Eric Lambrechts entschied sich aber gegen den Elfmeterpfiff und ließ die Partie weiterlaufen.
Während die Antwerpener drei Mal wechselten, um mehr Offensivdrang ins Spiel zu bekommen, hatten die Brüsseler die große Chance, auf 2:0 zu erhöhen. Nach Flanke von der linken Seite verpasste Gustaf Nilsson nur knapp mit dem Kopf am zweiten Pfosten.
Während auch die Antwerpener noch große Chancen liegen ließen und die Schlussoffensive nicht ausnutzten, verpasste auch Amoura die Entscheidung in der Nachspielzeit.
So blieb es am Ende beim knappen 1:0 für die Union Saint-Gilloise. Damit kommt der Landespokal zum ersten Mal seit 1914 erneut nach Saint-Gilles.
Robin Emonts