Der Taekwondo-Verband bemüht sich immer wieder, neue und seltene Kampfsportarten nach Ostbelgien zu holen, in diesem Jahr waren so auch erstmals der koreanische Kampfsport Hapkimudo und die philippinische Kampfkunst Eskrima in Herbesthal vertreten.
Ziel des einzigartigen Lehrgangs ist es, den Horizont der Kampfsportler zu erweitern und sich in mehr als nur einer Form weiterzubilden, erklärt Teilnehmer Tobias Dedericks vom Taekwondo Club Eupen. "Der Austausch mit den anderen Kampfsportarten ist vor allem wichtig, um einfach mal aus seinem Alltag herauszukommen und seine standardisierten Techniken abzulegen. Ich selbst mache Taekwondo seit 26 Jahren und ich sehe hier, dass ich in anderen Kampfsportarten wirklich wie ein Anfänger bin - aber das ist genau das Ziel dieses Lehrgangs: dass wir wirklich einmal andere Trainer sehen und kennenlernen und andere Techniken ausprobieren."
"Allein schon das Aufwärmen zeigt, dass diejenigen, die die Kampfkunst regelmäßig betreiben, topfit sind und die Kämpfer anderer Richtungen da teilweise einfach nicht mithalten können. Dementsprechend sind auch die Techniken bei jeder Kampfsportart anders. Bei jeder anderen Kampfkunst, die hier gelehrt wird, kann ich etwas für mich und meinen Weg mitnehmen", findet Tobias Dedericks.
Die Organisatoren vom Taekwondo-Verband der DG legen großen Wert auf die korrekte Lehre der Techniken. Deswegen werden internationale Meister eingeladen, die ihr Können über den sechsstündigen Lehrgang an die Schüler weitergeben. Dabei entstehen auch neue Kontakte und der Respekt untereinander wird gefestigt, wie Tobias Dedericks erklärt. "Also das ganz Besondere hier ist, dass wir nicht getrennt voneinander lernen und die ganze Zeit nur mit 'unseren Leuten' oder Vereinen zusammenbleiben."
"Wir bekommen hier die Möglichkeit, mit Menschen zu lernen, die auch aus einem anderen Kampfsportbereich kommen. Nehmen wir wieder das Beispiel von mir: Ich mache Taekwondo und lerne zum Beispiel Wing Tzun gemeinsam mit jemandem, der aus dem Krav-Maga-Bereich kommt und der seine eigenen Techniken hat. Wir lernen uns hier auch wirklich auf vielen Ebenen kennen und haben richtig Spaß dabei."
Mitmachen darf bei den Lehrgängen jeder. In diesem Jahr war der jüngste Teilnehmer vier, der älteste rund 60 Jahre alt. Auch im nächsten Jahr soll sich die Tradition des Lehrgangs fortführen. Auch andere regionale und internationale Kampfsportclubs sind dazu eingeladen, an den Lehrgängen teilzunehmen und den Austausch unter den Kampfsportarten weiterhin zu stärken.
Lindsay Ahn