Union Saint-Gilloise spielte im ersten Aufeinandertreffen mit dem Linzer ASK mit dem Selbstvertrauen von fünf Liga-Siegen in Serie. Die Linzer hatten beim letzten Liga-Auftritt auch etwas für das Selbstvertrauen tun können, da Serienmeister RB Salzburg mit 1:0 bezwungen werden konnte. Alexander Blessin musste auf den schwedischen Stürmer Gustaf Nilsson verzichten, der sich beim 4:1-Erfolg gegen Eupen verletzt hatte.
Die Unioner kamen im Anderlechter Lotto-Park trotz des frühen Pressings der Gäste zur ersten Chance in der 6. Minute. Per Hacke setzte Puertas Rodriguez im Sechzehner der Gäste in Szene. Der Ecuadorianer war aber einen Ticken zu langsam und Lawal im Tor des LASK konnte zur Ecke klären. Mit einem langen Ball hebelten die Linzer die Union-Abwehr aus. Ljubicic legte auf rechts für Zulj auf. Dessen Schuss konnte von Mac Allister kurz vor der Linie geklärt werden. Das Spiel blieb temporeich. Mit der nächsten gefährlichen Aktion gingen die Gäste in der 24. Minute in Führung. Usor war am zweiten Pfosten sträflich allein gelassen worden und konnte so die präzise Flanke von Stojkovic mit seinem linken Fuß ins Tor der Unioner katapultieren. Vier Minuten später schien Union durch Amoura zum Ausgleich zu kommen. Der VAR kassierte den Treffer des Algeriers: Das Tor zählte wegen eines Fouls an Sascha Horvath im Aufbau nicht. Eine harte, aber vertretbare Entscheidung des Unparteiischen-Gespanns.
Auch die nächste gefährliche Aktion gehörte der Union. Lapoussin versuchte es mit einem wuchtigen Schuss von der Strafraumgrenze in der 41. Minute. Lawal im Tor der Linzer klärte zur Ecke. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit verhinderte Anthony Moris den zweiten Treffer der Gäste. Union lag zum dritten Mal in dieser Europa-League-Saison mit 0:1 zurück.
Die zweite Halbzeit war keine zwei Minuten alt, da hatten die Gäste schon ihre erste Chance. Stojkovic konnte ungestört auf Ljubicic flanken. Dessen Kopfball flog knapp am Tor der Unioner vorbei. Im Gegenzug wurde ein Trikotziehen von
bei Amoura vom türkischen Schiedsrichter nicht geahndet und auch der VAR blieb stumm. In der 54. Minute war Unions Keeper Moris wieder gefordert und verhinderte mit starker Fußabwehr den zweiten Treffer der Österreicher. Union war danach wieder am Zug mit zwei Möglichkeiten für Rodriguez (57. Min) und Puertas (59. Min).Kurz darauf wechselte Union-Coach Blessin doppelt. Für Castro-Montes und Rodriguez kamen Eckert Ayensa und Terho. Union drückte weiter. Für den Deutschen Eckert Ayensa war es das Comeback auf dem Platz nach fast einem Monat. Machida bekam in der 66. Minute keine Kraft hinter seinen Kopfball. Da war mehr drin für Union! Auch beim Schuss von Lapoussin fehlte es in der 73. Minute an Kraft, um den Österreichern gefährlich zu werden. Lapoussin wurde in der 83. Minute im Strafraum der Gäste von den Beinen geholt. Puertas verwandelte den fälligen Strafstoß sicher zum 1:1. In der letzten Minute der Nachspielzeit wuchtete Burgess per Kopf das Leder in die Maschen zum ersten Sieg der Union in der Gruppenphase der Europa League.
Am 9. November steigt zum Auftakt der Rückrunde das Rückspiel der Union beim Linzer ASK.
Christophe Ramjoie