Gent hatte mit dem 2:0-Sieg aus dem Hinspiel gegen APOEL Nikosia aus Zypern die besten Karten, sich für die Gruppenphase der Conference League zu qualifizieren. Im Rückspiel auf Zypern hatte Gent zunächst einen schweren Stand gegen APOEL. In der 28. Minute sorgte Matisse Samoise im Nachschuss für die Führung der Genter. Der Treffer wurde zunächst nicht gegeben. Nach VAR-Check zählte das Tor dann doch und Gent stand mit einem Bein in der Gruppenphase der Conference League. Sieben Minuten nach Wiederanpfiff kassierte der Video-Assistent den nächsten Genter Treffer durch Gift Orban. Der Nigerianer hatte hauchdünn im Abseits gestanden. Gents Coach Hein Vanhaezebrouck wechselte nach rund einer Stunde nach und nach seine Leistungsträger aus. Dies im Hinblick auf das Gipfeltreffen der 1. Division A mit dem FC Brügge am kommenden Sonntag. Der eingewechselte Tarik Tissoudali machte den Genter Einzug in die Gruppenphase mit dem zweiten Treffer perfekt. Der Pfosten verhinderte in der 87. Minute den dritten Genter Treffer. Tissoudalis Schuss knallte nur ans Gehäuse. In der Nachspielzeit gelang den Zyprioten der Ehrentreffer. Gents Keeper Davy Roef lenkte den Ball unglücklich in die eigenen Maschen.
Der FC Brügge legte im nicht ganz ausverkauften Jan-Breydel-Stadion stark los. In der 20. Minute hatte der Club die bis dahin beste Chance der Partie. Nach einigen Stationen landete der Ball bei Kapitän Hans Vanaken, der Osasuna-Schlussmann Herrera nicht überwinden konnte. Unüberwindbar war auch Mignolet im Brügger Tor beim starken Kopfball von Avila. Bei der anschließenden Ecke war Mignolet beim Schuss ins lange Eck von Mojica aber chancenlos. Die gute Ausgangslage der Brügger aus dem Hinspiel war dahin. Brügge hatte in der 42. Minute Pech im Abschluss. Ein fast perfekter Schuss von Maxim De Cuyper ließ nur den Kasten der Gäste beben.
Nach Wiederanpfiff war es der eingewechselte Boyata, der in der 50. Minute den vermeintlichen Ausgleich erzielte. Der Treffer zählte aber wegen Abseits nicht. Zwei Minuten später fiel auf der anderen Seite der zweite Treffer der Spanier. Ante Budimir hatte etwas zuviel Raum für seinen Kopfball bekommen. Nun waren die Spanier virtuell für die Gruppenphase qualifiziert. Brügge drückte aber in der Folge und kam nach dem Kopfballtreffer von Thiago zum 1:2-Anschlusstreffer. Alles war wieder offen. Das Jan-Breydel-Stadion sollte vier Minuten später stimmungsmäßig explodieren, als der Däne Andreas Skov Olsen zum 2:2-Ausgleich traf. Thiago hatte in der 85. Minute die Entscheidung auf dem Fuß, aber zum zweiten Mal an diesem Abend stand den Brüggern der Pfosten im Weg.
Der KRC Genk geriet in der Türkei bei Adana schon früh unter Druck. Keeper Vandevoordt verhinderte einige Male den Rückstand der Limburger. Der Schlussmann der Genker verletzte sich bei einer Rettungsaktion in der 41. Minute, konnte aber nach einer längeren Behandlung mit einem Kopfverband weiterspielen. In der 9. Minute der Nachspielzeit gab es Foulelfmeter für die Hausherren. Vandevoordt konnte den Schuss von N’Diaye zunächst noch abwehren, war dann aber beim Nachschuss chancenlos. Die 1:0-Führung der Türken zur Pause ging in Ordnung.
Zwanzig Minuten nach dem Wiederanpfiff schien es Elfmeter für die Gäste aus Genk zu geben. Der VAR revidierte aber die Entscheidung des spanischen Unparteiischen. Zurecht! In der Schlussphase der regulären Spielzeit machten die Limburger den fitteren Eindruck. In der Nachspielzeit hatte Genk einige gute Möglichkeiten. In der 96. Minute agierte Oyen aber zu hastig. Die Partie ging in die Verlängerung.
In der ersten Halbzeit der Verlängerung verhinderte der Keeper der Türken mit einer Weltklasse-Parade den Ausgleich durch Oyen in der 104. Minute. Da auch die zweite Halbzeit keine Tore brachte, musste die Entscheidung im Elfmeterschießen her. Am Ende setzte sich Genk mit 5:4 durch.
Damit bleiben alle fünf belgischen Teams international im Geschäft.
Die Gruppenphase der UEFA Conference League wird morgen ab 14:30 Uhr in Monaco ausgelost. Am Sonntag treffen Gent und Brügge im Spitzenspiel der 1. Division A aufeinander.
Christophe Ramjoie