Michel Bastin aus Pont bei Ligneuville gehört schon seit vielen Jahren zu den besten Orientierungsläufern in Ostbelgien - und auf der Welt: Bei der WM in der Slowakei ist er in seiner Altersklasse Ü45 Weltmeister auf der Langdistanz geworden.
Bastin setzte sich auf den fast zehn Kilometern gegen seinen finnischen Konkurrenten Petteri Muukkonen durch.
Vorher hatte der Läufer der Orientierungslaufgemeinschaft ARDOC St. Vith schon WM-Bronze auf der Mitteldistanz über knapp fünf Kilometer errungen. Dort hatte sich sein finnischer Rivale durchgesetzt.
"Ich hatte schon gedacht, dass es wieder für eine Medaille reichen würde", sagte Michel Bastin in Elsenborn, wo er gleich nach seiner Rückkehr seine Söhne bei den Offenen Belgischen Meisterschaften im Sommerbiathlon unterstützte. Und dass es gleich zwei Medaillen würden: Bronze und Gold? "Das hat meine Erwartungen übertroffen."
Michel Bastin hatte sich besonders gewissenhaft und intensiv auf die WM vorbereitet: "Ich habe jetzt die letzten sechs Wochen wirklich sehr viel trainiert, auch auf dem Rad, weil die Strecken in den Wäldern dort haben viele Höhenmeter, ich habe auch in den Alpen trainiert.
Erfahrung zahlt sich aus
Das andere ist bei Orientierungsläufern die technische Vorbereitung: "Da habe ich mir sehr viele Karten angeschaut, Simulationen gemacht und ja, beides zusammen hat dann zum Erfolg geführt."
Jedenfalls zahle sich auch seine langjährige Erfahrung aus? "Definitiv ja, weil man verstehen muss, wie der Kartierer die Karte gezeichnet hat, welche Strategie man anwenden muss, in welchem Gelände. Da ist Erfahrung ein Riesenvorteil."
Darum muss im Orientierungslauf auch im Alter von Mitte 40 noch lange nicht Schluss sein: "Nein, natürlich nicht. Zum einen, weil ich auch sehr gerne trainiere und da würde mir etwas fehlen. Und es ist immer wichtig, sich Ziele zu setzen." Aber erstmal will Michel Bastin diesen Titel genießen, dann würden auch wieder die nächsten Ziele kommen, sagt er.
Stephan Pesch