"Club Brügge steht zum Verkauf" - in der belgischen Fußballwelt ist diese Schlagzeile doch ein ausgewachsenes Erdbeben. Vor elf Jahren stieg der Unternehmer Bart Verhaeghe bei dem Verein ein. Er wurde Mehrheitsanteilseigner, und brachte gleich noch weitere belgische Investoren mit. Die Gruppe um Verhaeghe hält mehr als 70 Prozent der Anteile. Ein amerikanischer Investmentfonds hält dann noch etwas mehr als 23 Prozent.
Die Ära Verhaeghe war eine Erfolgsgeschichte: Fünf Landesmeistertitel und ein Pokalsieg wurden eingefahren. Außerdem konnte sich Club Brügge im vergangenen Jahr für die zweite Runde der Champions League qualifizieren, was rund 50 Millionen Euro einbrachte.
Doch gab es auch Misserfolge: 2021 scheiterte der geplante Börsengang, der seit Langem beabsichtigte Bau eines neuen Stadions will und will nicht vorankommen, und obendrauf gibt es auch noch Knatsch in der Chefetage. Ganz zu schweigen, dass die letzte Saison auch sportlich ein Rückschlag war: Brügge endet auf einem enttäuschenden vierten Platz.
Verhaeghe habe jedenfalls eine internationale Spitzenbank damit beauftragt, jetzt alle Optionen prüfen zu lassen, eben bis hin zu einem möglichen Verkauf des Clubs. Offen ist noch, ob sich Verhaeghe vollständig aus dem Kapital des Clubs zurückziehen will.
Roger Pint