Der RSC Anderlecht legte gegen den Champions-League-Halbfinalisten von 2022 und Europa-League-Sieger von 2021 ganz ordentlich los und schien einen wahren Traumstart hinzulegen. Ein Treffer von Benito Raman in der 5. Minute wurde aber wegen einer knappen Abseitsstellung des Anderlechters nicht gegeben.
Vor den Augen des neuen Nationaltrainers Domenico Tedesco blieben Chancen danach aus.
Nach etwas mehr als einer Viertelstunde nahm der Tabellensechste der spanischen Liga die Zügel in die Hand. In der 23. Minute gab es dann auch den ersten gefährlichen Torabschluss der Gäste. Samu Chuckwueze prüfte Bart Verbruggen im Anderlechter Tor.
Im Gegenzug hatte Anderlecht den nächsten guten Abschluss von Raman. Reina im Tor der Spanier konnte klären.
Drei Minuten später ging das "gelbe U-Boot" nach einem starken Konter in Führung. Chukwueze behielt rechts im Strafraum die Übersicht und brachte den Ball vor den linken Pfosten, wo Manu Trigueros alleine anlief und frei stehend zum 0:1 ins kurze Eck traf.
Die Spanier hatten im Anschluss die Kontrolle über das Spiel, aber in der 38. Minute auch etwas Glück, dass Torschütze Trigueros nicht mit Doppel-Gelb vom Platz gestellt wurde. 0:1 lag Anderlecht zur Pause zurück.
Vier Minuten nach dem Seitenwechsel war es Baena, der Verbruggen im Tor der Veilchen testete.
Anderlecht hielt gegen die Spanier aber weiterhin gut mit und belohnte sich in der 57. Minute mit dem Ausgleich. Anders Dreyer hämmerte das Leder mit voller Wucht regelrecht in die Maschen zum 1:1, nachdem er von Francis Amuzu bedient worden war - der erste Treffer des Dänen für Anderlecht in der Conference League.
Die Anderlechter wollten nun mehr und drängten Villareal mit weiteren guten Möglichkeiten immer mehr in den eigenen Strafraum.
In der Schlussphase drehten die Spanier im strömenden Regen noch einmal auf. Der Rekordlandesmeister wehrte sich mit allen Mitteln gegen einen weiteren Gegentreffer, um den Glauben ans Viertelfinale weiter aufrechtzuerhalten.
Anderlechts Coach Brian Riemer peitschte seine müde werdende Mannschaft lautstark nach vorne. "Wake up" war einige Male im Lotto-Park zu hören. Am Spielstand sollte sich nichts mehr ändern. Das 1:1 ist zumindest ein Achtungserfolg für den RSC Anderlecht.
Nächste Woche steigt am Donnerstag in Spanien das Rückspiel.
Unentschieden bei Schlammschlacht in Gent
Die Schlammschlacht zwischen AA Gent und Başakşehir Istanbul endete auch 1:1. Starke Regenfälle machten das Fußballspielen in der zweiten Halbzeit quasi unmöglich.
In der spärlich besetzten Ghelamco Arena gingen die Gäste aus Istanbul bei strömendem Regen nach 16 Minuten in Führung. Nach Flanke von der linken Seite stand Stefano Okaka ganz alleine. Per Kopf erzielte er das 1:0 für die Gäste, das nach langer Abseitsprüfung durch den VAR gegeben wurde.
Die Hausherren hatten im Anschluss viel Ballbesitz, blieben aber auch lange ideenlos. Es war dementsprechend nicht überraschend, dass der Ausgleichstreffer eher ein Zufallsprodukt war. Nach 36 Minuten war es Gift Orban, der den Ball über die Linie beförderte.
Die Hausherren waren jetzt deutlich überlegen. Es gelang Gent jedoch nicht, vor der Halbzeitpause in Führung zu gehen.
Auch zu Beginn der zweiten Halbzeit regnete es ununterbrochen. Die Platzverhältnisse in Gent wurden immer schlechter und das Spiel wurde mehr und mehr zu einer Schlammschlacht. Der Ball rollte kaum noch über den Boden.
Das Spiel bot dementsprechend kaum noch Chancen. Umso mehr Glück für die Hausherren, als Başakşehir nach 60 Minuten die große Chance, in Führung zu gehen, liegen ließ.
Mehrere Einwechslungen bei den Hausherren und den Gästen brachten zwar neues Leben in die Partie, aber die klaren Torchancen blieben aus. Am Ende blieb es bei dem gerechten 1:1-Unentschieden.
Christophe Ramjoie