Der Traum vom Titel ist in Erfüllung gegangen. Die "Red Wheels", die belgische Nationalmannschaft im E-Rolli-Fußball, hat Schottland im EM-Finale mit 2:0 bezwungen.
"Power Chair Soccer" oder E-Rolli-Fußball ist der einzige kollektive Sport in elektrischen Rollstühlen. Es ist auch der einzige Mannschaftssport für Menschen mit schweren motorischen Einschränkungen, die täglich im Rollstuhl leben. Durch E-Rolli-Fußball wird diesen Menschen ermöglicht, die sozialen Werte des Sports und insbesondere des Mannschaftssports zu erleben.
Das Projekt in Belgien ist gar nicht mal so alt. Anfang März hat Robin Caudron die Mannschaft ins Leben gerufen. 18 Spieler standen zur Auswahl. Einer von ihnen ist sein erst zwölfjähriger Sohn Iago. Er war überhaupt der Grund, dass sich Robin mit dem Thema auseinandergesetzt hat, denn Iago ist seit seiner Geburt auf den E-Rolli angewiesen und der Vater hat einen Sport gesucht, den er mit seinem Sohn ausüben kann.
Der EPFA Geneva Cup ist ein neuer europäischer Cup für Länder, die auf der internationalen Bühne starten oder neu starten. Belgien hatte vor zehn Jahren noch eine Mannschaft, die dann aber aufgelöst wurde.
Nun also der Neubeginn und gleich ein Titel - von dieser jungen E-Rolli Fußball-Mannschaft darf noch einiges erwartet werden. Beim Nations Cup, für den sich die Belgier dank des Sieges beim EPFA Geneva Cup nun qualifiziert haben, möchten die Red Wheels auch die großen Nationen ärgern. Um das zu erreichen, soll in Belgien eine E-Rolli-Fußball-Liga gegründet werden. Wie viele Mannschaften dort spielen werden, ist noch offen. Ziel ist es, so viel Spielpraxis wie möglich zu sammeln, um vielleicht auch eines Tages den WM-Titel nach Belgien zu holen.
Christophe Ramjoie