Bei Anderlecht fehlte Ashimeru, aber auch mit Olsson in der Startelf spielten die Hausherren in der ersten halben Stunde locker gegen Charleroi auf. Nur am Abschluss haperte es.
Es bedurfte schon der Mithilfe von Charlerois Torhüter Koffi, der vor ein paar Tagen noch mit der Nationalmannschaft von Burkina Faso im Lotto-Park aufgetreten war, um die verdiente Anderlechter Führung zu erzielen: Kouamé nutzte den Fehler zum 1:0.
Verschaeren verpasste es zu erhöhen und musste mit einer Leistenverletzung vom Platz.
Koffi machte seinen Fehler wieder gut und lenkte einen Volleyschuss von Zirkzee gekonnt über die Latte. Charleroi leistete ansonsten kaum Widerstand. Aber die Anderlechter Fans fühlten sich angesichts der vergebenen Chancen an die Spiele erinnert, wo Anderlecht in dieser Saison einen knappen Vorsprung am Ende noch hergegeben hatte.
Nach dem Seitenwechsel wurden dann alle Zweifel beseitigt: Bei einem schnellen Konter wartete Kouamé den richtigen Moment ab, um Zirkzee das 2:0 aufzulegen.
Danach konnte Anderlecht die Dinge entspannter angehen. Refaelov scheiterte nach einem Doppelpass mit Zirkzee noch an der Faustabwehr von Koffi und Murillo zögerte zu lange, sodass sein Schuss nur ans Außennetz ging.
Am Ende wurde es aber deutlich: Gomez steuerte seinen ersten Assist in diesem Jahr zum 3:0 von Amuzu bei und Murillo versenkte einen Abpraller dann doch noch im Tor.
Cercle kommt zweimal zurück
Das Spiel zwischen Cercle Brügge und AA Gent stand im Zeichen des Gedenkens an den Brügger Torwart Miguel Van Damme, der im Alter von 28 Jahren an Leukämie gestorben war.
Tissoudali, der mit der Nationalmannschaft von Marokko bei der WM 2022 auf Belgien treffen wird, brachte Gent bereits in der dritten Minute in Führung, als er einen Pass des Ex-Eupeners Castro-Montes durch die Beine von Warleson spielte.
Die Heimmannschaft schlug sofort zurück. Kaum eine Minute nach dem 0:1 war der Spielstand wieder ausgeglichen. Ein Eckstoß von Hotic wurde von Popovic mit dem Kopf verlängert und der freie Somers konnte am langen Pfosten einschießen.
Nach diesem fulminanten Start musste Warleson noch mit einer Glanzparade verhindern, dass Castro-Montes das 1:2 erzielte, doch danach wurde es etwas ruhiger. Bis Gent nach einer halben Stunde erneut zuschlug. Tissoudali besorgte die Vorarbeit und Depoitre brauchte den Ball nur noch einzuschieben.
Roef erschreckte Gent mit einem Patzer direkt nach der Pause, doch Matondo konnte daraus keinen Nutzen ziehen. Was folgte war eine zweite Halbzeit, die von vielen Unterbrechungen geprägt war. Depoitre und Popovic mussten nach einem schweren Zusammenstoß am Kopf minutenlang versorgt werden.
Gent hatte alles unter Kontrolle, zumindest schien es so. Denn in der Schlussphase schlug der Cercle doch noch zu: Nach einem Genter Ballverlust schaltete Vitinho schnell um. Matondo schlug eine Flanke und wieder war es Somers, der den 2:2-Ausgleichstreffer erzielte.
Fünf Minuten später kam es noch schlimmer, als Hjulsager die Rote Karte erhielt. Cercle witterte seine Chance und setzte alles daran, den Sieg zu erringen. Gent hatte Mühe, hätte aber in der Nachspielzeit beinahe doch noch drei Punkte geholt. Samoise schoss aus spitzem Winkel an die Latte.
Vor dem letzten Spieltag hat Gent nun 59 Punkte auf dem Konto, Anderlecht als Vierter 61. Während Gent am 10. April OH Löwen empfängt, muss Anderlecht zur gleichen Zeit nach Kortrijk.
sporza/sp