Der Sieg kommt etwas überraschend, auch für ihn selbst. "Ich habe eigentlich nicht damit gerechnet", sagt Kirch. "Ich habe zwar mit einer Podiumsplatzierung geliebäugelt, aber ich wusste, dass da starke Athleten am Start waren. Und freue mich umso mehr, dass es geklappt hat und dass man sich da Weltmeister nennen darf."
Der Start hätte gut geklappt und die ersten zehn Kilometer genauso wie der erste Wechsel wären sehr gut für ihn verlaufen, erzählt Kirch. Auch die Tatsache, dass er aufgrund der Witterungsbedingungen als einer von wenigen eine Regenjacke anhatte, hat ihm wohl in die Karten gespielt, meint er.
Doch beim Radfahren hätte er dann Probleme bekommen. "Da war ich nicht so gut drauf und mich haben viele Athleten überholt." Dann allerdings wendete sich das Blatt. "Aber am Ende vom Radfahren ließen dann die Kräfte von den Konkurrenten etwas nach. Ich denke mal, auch aufgrund der Witterungsbedingungen."
Da das zweite Laufen noch kam und dies seine große Stärke sei, hätte er dann doch wieder die Hoffnung auf einen Podiumsplatz gehabt. "Erst richtig wissen konnte ich das, als ich die Ziellinie überschritten hatte. Und wie der Kommentator meinte: Michael Kirch im Ziel aus Belgien, Weltmeister in der M50-Klasse."
Bereits 2013 hatte er ebenfalls in Zofingen den WM-Titel im Duathlon in der offenen Klasse geholt. Die Strecke liegt Michael Kirch also offenbar. Dies liege auch daran, dass beim Duathlon - im Gegensatz zum Triathlon - nicht geschwommen wird. Da Schwimmen eher eine schwächere Disziplin von ihm sei, erhöhe dies seine Chancen.
Auch die harten Bedingungen würden ihm liegen, gerade im Hinblick auf die lange Distanz. "Je länger das Rennen ist, umso besser läuft es bei mir." Aber: "Es ist schon anstrengend und es ist schon eine harte Nuss, Zofingen zu beenden."
Ob er im kommenden Jahr starten will, weiß Michael Kirch noch nicht, da er drei Wochen später auf Hawaii bei der Ironman-WM startet. Auch ob er nach dem M40- und dem M50-WM-Titel den M60-Weltmeistertitel anstrebt, lässt er offen.
"Mal schauen, ob man sich diese langen Distanzen noch antut. Je älter man wird, desto mehr tut es auch mal rechts und links weh. Ich habe auch zum Teil Rückenprobleme, wenn es etwas länger wird auf dem Fahrrad und da muss man mal schauen."
Michael Kirch will die Dinge einfach kommen lassen und in den kommenden zwei, drei Jahren kürzere Distanzen bestreiten. "Vielleicht hat man dann ja auch mal die nötige Motivation, um was Längeres in Angriff zu nehmen. Bei den M60ern dann."
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