Die 16-Jährige hatte sich Hoffnungen auf das Erreichen des Finales über 100 Meter Brust gemacht. Während Tatyana sich in Tokio auf ihren Lauf vorbereitet hatte, war ihre Familie in Stavelot damit beschäftigt, einen Weg zu finden, die Paralympics-Premiere ihrer Tochter im heimischen Wohnzimmer mitzuerleben.
Ein italienischer Sender schien die Lösung zu sein, doch kurz bevor es für Tatyana an den Start ging, schaltete der Sender auf einen italienischen Fechter um. Die Hoffnung, zumindest am Bildschirm das Rennen der Tochter zu verfolgen, war dahin.
Kurz nach Abschluss des Rennens erhielt der Vater eine SMS mit Tatyanas Zeit: 1:27,66. Die Enttäuschung war groß, denn Tatyana konnte nicht ihre Zeiten aus dem Frühjahr erreichen und hat ihren Traum vom Finale verpasst.
Ein paar Minuten nach dem Wettbewerb gab es den Videoanruf mit den Eltern, die versuchten, die doch recht enttäuschte Tatyana wieder aufzubauen. Während dieses Videoanrufs gab es auch noch aufbauende Worte von der niederländischen Topschwimmerin Chantalle Zijderveld, die in ihrem Lauf einen neuen Weltrekord aufstellen konnte.
Die erste Enttäuschung wich bei Tatyana schnell der Motivation für die Paralympics 2024 in Paris. Am 31. August wird Tatyana heimkehren.
Trainiert wird sie von Thierry Classen in der Schwimmschule St. Vith. Bei ihrem Trainer überwiegen ganz klar Freude und Stolz, dass sein Schützling bei den Paralympics an den Start gehen konnte.
Christophe Ramjoie