Zum ersten Mal seit anderthalb Jahren war das Lütticher Stadion noch einmal so gut wie ausverkauft. Covid-Safe-Ticket sei Dank. Lediglich Gästefans durften wegen der aktuellen Bestimmungen noch nicht nach Lüttich anreisen. Den Standard-Fans war es egal, denn sie verwandelten das Stadion in einen wahren Hexenkessel, da wären die Gästefans sicherlich kaum wahrnehmbar gewesen.
Mit der Unterstützung im Rücken legte die Elf von Trainer Mbaye Leye stark los. João Klauss traf in der 9. Minute nur den Querbalken per Kopf. Ostendes Neuzugang Thierry Ambrose ersuchte drei Minuten später Arnaud Bodart im Lütticher Tor per Kopf zu überwinden. Sein Ball landete aber nur auf dem Kasten. Die starke Intensität der Anfangsphase nahm nach rund einer Viertelstunde etwas ab.
In der 27. Minute versuchte es Nicolas Raskin mit einem Schuss von der Strafraumgrenze. Der Schuss des quirligen Mittelfeldakteurs ging knapp flach am Tor von Guillaume Hubert vorbei. Ostende war erst nach einem Eckstoß in der 40. Minute so richtig gefährlich. Arthur Theates Kopfball flog nur wenige Zentimeter am Lütticher Kasten vorbei. Arnaud Bodart wäre geschlagen gewesen, da er auf dem falschen Fuß erwischt wurde. Wenige Sekunden vor dem Pausenpfiff hatte auch Lüttich noch eine gefährliche Standardsituation. Sissako köpfte aber den Ball zu mittig aufs Tor. Kein Problem für Ostende-Keeper Hubert. 0:0 war der Stand zur Pause.
Nach dem Seitenwechsel hatte Lüttichs Neuzugang Aaron Donnum den ersten Abschluss nach 30 gespielten Sekunden. Guillaume Hubert konnte per Fußabwehr klären. Die Lütticher waren in der Anfangsphase der zweiten Halbzeit erneut die bessere Mannschaft auf dem Platz.
Nicolas Raskin entledigte sich in der 60. Minute seines Gegenspielers, scheiterte dann aber an Guillaume Hubert im Tor der Gäste. Auf der anderen Seite musste sich Arnaud Bodart mächtig ins Zeug legen, um die Führung der Gäste durch Ndicka zu verhindern, da waren 62 Minuten gespielt. Für die letzte Viertelstunde kamen bei den Lüttichern die beiden letzten Neuzugänge Rafia und Peeters für Raskin und Cimirot. Zwei Minuten später brachte Selim Amallah aus stark abseitsverdächtiger Position, nach einer scharfen Hereingabe von Siquet, die Lütticher in Führung. Der Treffer wurde durch den VAR aber noch einmal einige Minuten gecheckt und letztendlich doch gegeben.
Für die letzten Minuten kam auch der Eupener im Dienste von Standard zum Zuge. Damjan Pavlovic kam für Vorlagengeber Hugo Siquet. In der Nachspielzeit verpasste es Klauss den Vorsprung der Hausherren zu verdoppeln. Ostende beendete die Partie mit einem Mann weniger, da der hitzköpfige Thaete noch vom Platz gestellt wurde. Am Ende blieb es beim knappen 1:0-Heimerfolg für Lüttich.
Durch den Sieg springen die Lütticher vorläufig auf den ersten Platz in der Tabelle der 1. Division A. Ostendes Serie von drei Siegen in Folge endet in der Maasstadt.
Christophe Ramjoie