Bei der Premiere gleich auf dem vierten Platz zu landen, war so nicht geplant, wie Kerstin Heinen im BRF-Interview erzählt hat. Das kam für sie selbst sehr überraschend.
"Als ich von der Radstrecke kam, hat meine Familie mir zugerufen, dass ich momentan auf Platz zwei der Altersklasse und Platz vier Generalklassement liege. Da habe ich schon mal einmal groß geguckt, weil ich gar nicht damit gerechnet hatte."
Am Ende kam dann nochmal ihre Paradedisziplin, das Laufen. Da habe sie nochmal alles gegeben, um den Triathlon gut zu beenden. Belohnt wurden die Strapazen mit dem für Heinen sehr guten vierten Platz und mit der Tatsache, dass sie als beste Belgierin ins Ziel kam.
Schwimmpart durch weitere Laufeinheit ersetzt
In Maastricht gab es eine Besonderheit, insofern als dass auf das Schwimmen verzichtet worden ist - normalerweise ja eine der drei Disziplinen beim Triathlon neben Radfahren und Laufen.
Der Schwimm-Part wurde durch einen weiteren Lauf ersetzt. Das kam Heinen zugute, da das Schwimmen zum jetzigen Zeitpunkt noch ihre Schwäche sei und sie zudem großen Respekt vor dem Schwimmen in öffentlichen Gewässern habe.
Mental hatte sie sich allerdings schon aufs Schwimmen vorbereitet. "Am Ende war es dann doch schade, dass es Run-Bike-Run geworden ist und kein richtiger Triathlon, wie es ursprünglich geplant war. Aber im Endeffekt war es für mich ja gut, dass es so gelaufen ist".
Unverhofft kommt oft: WM-Quali geschafft
Durch ihr gutes Abschneiden in Maastricht hat Kerstin Heinen die Qualifikation für die WM 2022 in Neuseeland geschafft - unverhofft und vollkommen überraschend.
"Also damit habe ich absolut gar nicht gerechnet, dass ich da noch so anderthalb Wochen später eine E-Mail bekomme mit der Zusage, dass ich mich für die Weltmeisterschaft in Neuseeland 2022 qualifiziert habe. Da habe ich nicht lange gezögert und die Chance dann auch genutzt und zugesagt."
Große Disziplin bei der Vorbereitung
Die Vorbereitung auf ihr großes Ziel für 2022 nimmt sie sehr ernst. Da sie in Vollzeit arbeitet, muss sie ihr Training gut organisieren und so ist ihr Tagesablauf von früh bis spät verplant.
Schon frühmorgens um vier Uhr sitzt sie auf dem Fahrrad-Rollentrainer, um vor der Arbeit zwei Stunden Rad zu fahren. "Das gehört dazu. Und dann abends nach der Arbeit steht dann meistens noch eine zweite Trainingseinheit an. Das ist nicht ganz so ungewöhnlich."
Außerdem will sie genau verfolgen, wie die anderen Frauen bei den kommenden Ironman-Veranstaltungen abschließen, um die Konkurrenz im Blick zu haben. Ihr Ziel für die WM im kommenden Jahr?
"Ich werde schon versuchen, da alles zu geben. Ob es fürs Podium reicht, weiß ich nicht. Ich möchte mich auch nicht zu sehr unter Druck setzen, weil das meistens auch nichts bringt. Es soll ja auch Spaß machen, dabei zu sein. Und alles andere ergibt sich dann, denke ich mal."
cs/fk