Kurz nachdem sich am Freitag die ersten Teilnehmer an den Start begeben, setzt starker Regen über St. Vith ein. Fast schon typisch für die letzten zwei Jahre. Da findet mal wieder was statt und dann schüttet es aus Eimern. Das stört die Teilnehmer jedoch gar nicht, die trotzen allen Bedingungen, um endlich wieder an einer Veranstaltung teilnehmen zu können.
Das sieht auch der Wettkampfkoordinator Christian Krings so. "Die Veranstaltung hat natürlich durch die Corona-Hygienemaßnahmen eine ganze Reihe von Einschränkungen erfahren. Wir haben zum Beispiel kein Catering und keine Getränke. Aber der Wettkampf kann unter normalen Bedingungen stattfinden. Dafür sind wir auch sehr dankbar", sagt Krings. "Und das ist für die Läuferinnen und Läufer natürlich die Hauptsache."
500 Läufer aus 16 Nationen
Das merkt man auch an der Menge der Teilnehmer. Etwas mehr als 500 Läufer sind vor Ort aus insgesamt 16 Nationen. Zwar etwas weniger als bei vergangenen Veranstaltungen, aber da gab es natürlich auch noch nicht Corona und die Bestimmungen für die einzelnen Länder. Viele haben da auch von einer Reise abgesehen.
Die schlussendliche Zusage, ob die Veranstaltung überhaupt stattfinden darf, gab es auch erst in letzter Sekunde. Trotzdem laufen die Vorbereitungen natürlich schon länger und die haben es in sich. "Das fängt damit an, dass dieses große Waldgebiet kartographiert werden muss. Dafür haben wir Freddy Henkes, der das sehr akribisch und mit viel Sachverstand macht. Das ist schonmal die Grundbedingung", erklärt Krings.
"Die Bahnleger bereiten dann für die jeweils drei Etappen die Bahnen vor und müssen auch interessante Bahnkonzepte vorschlagen, damit es für die Läufer in ihren verschiedenen Altersklassen interessant ist." Für die Bahnleger ist die Arbeit also nicht nur das Legen der Bahn. Auch vorher gibt es schon viel zu tun. Die Routen müssen erst mal geplant werden. Im Anschluss gelte es dann zu prüfen, ob die Routen und die Kontrollpunkte vor Ort im Gelände wirklich Sinn machen, so Bahnlegerin Maria Henkes.
Die Teilnehmer sind natürlich von einer guten Vorarbeit der Organisatoren abhängig. Nur mit einem Kompass und einer Karte ausgestattet, machen sie sich auf in das vorgegebene Waldstück und da ist dann schon einiges los. In allen Richtungen bahnen sich die Orientierungsläufer ihren Weg durch den Wald hin zu den Kontrollpunkten. Dort läuft mittlerweile alles digital, die Zeiten von Stempeln und lange Wartezeiten auf die Endergebnisse sind vorbei.
Für den Veranstalter läuft an diesem Wochenende alles nach Plan. Die Freude ist groß jetzt endlich die "Drei Tage von Belgien" organisieren zu können, nachdem die Veranstaltung jetzt zwei Mal verschoben werden musste.
Eine ebenso große Freude war dann auch, dass der Regen nach kurzer Zeit das Weite suchte und die Sonne über Emmels strahlte. So macht es doch richtig Spaß im Wald mit Karte und Kompass. Ein Stück weit sportliche Normalität.
re/mg