"Eine Lehrstunde der Bescheidenheit erteilte die AS Eupen dem zehnfachen Landesmeister" - Mit dieser Balkenüberschrift über zwei Seiten hinweg macht Belgiens meist gelesene Tageszeitung Het Laatste Nieuws die Reportage über das Aufeinandertreffen zwischen Standard Lüttich und der AS Eupen auf.
Neben dem überraschenden Ergebnis hält die Zeitung das Pfeifkonzert der Standard-Fans für die eigene Mannschaft und die Standing Ovations der Lütticher für die AS Eupen fest.
Historisch
Von einem "historischen Sieg" der AS schreiben nicht nur die Kollegen vom Grenz-Echo, sondern auch die Sportjournalisten von La Meuse. Das kleine Eupen sei zu stark für Standard gewesen.
So macht sich De Morgen über die Gastgeber lustig, die es verpasst hätten, von den Punktverlusten des RC Genk und des RSC Anderlecht zu profitieren und näher an die Spitze zu rücken. Stattdessen habe Eupen durch den verdienten Sieg den letzten Tabellenplatz verlassen.
La Dernière Heure macht den Fortschritt der Eupener an der bisherigen Torausbeute fest: In den ersten neun Spielen habe die AS gerade mal drei Tore erzielt. Danach habe die Cartier-Elf in fünf Begegnungenen 13 mal getroffen.
Einige Spieler fielen besonders ins Auge
A propos Zahlen. Auch wenn der Sieg der AS der Erfolg einer Mannschaft war, werden einige Spieler ganz besonders hervorgehoben. So stehen gleich vier AS-Profis in der Top-Elf von Het Laatste Nieuws: Torwart Olivier Werner, der das Spiel seines Lebens machte, Außenverteidiger Alessandro Iandoli, der seinen Gegenspieler Mehdi Carcela in die Rolle des Abwehrspielers drängte, ein spielfreudiger Kapitän Milicevic und Kevin Vandenbergh.
Über ihn schreibt Het Belang Van Limburg: Drei Tore in drei Jahren seien ihm in Utrecht geglückt. Der Doppelpack in Sclessin, das waren für den nachträglich verpflichteten Flamen bei der AS bereits die Treffer Nummer 4 und 5.
Lob für den Trainer
La Meuse hebt den Anteil von Trainer Albert Cartier an den Eupener Erfolgen hervor. Er habe die Mannschaft übernommen zu einem Zeitpunkt, wo das Team unter Eziolino Capuano klinisch tot gewesen sei. Auch wenn der Weg noch lang sei, habe die AS jetzt die Perspektive, in einigen Wochen nicht mehr als 15. oder 16. gegen den Abstieg zu kämpfen, sondern als Mannschaft auf einer höheren Tabellenposition in der zweiten Play-Off Gruppe mitzumischen.
Doch bevor man davon träume, gelte es die nächsten Aufgaben anzugehen: Am Mittwoch beim Pokal in Gent und bei der Meisterschaft am Samstag im neuen Kehrweg-Stadion gegen den KV Mechelen, den Tabellenvierten. Und das war Standard Lüttich ja auch, vor dem Spiel gegen Eupen.