Ralph Thomassen von Fußball Ostbelgien steht dem niederländischen Vorstoß skeptisch gegenüber. "Grundsätzlich finde ich alle Maßnahmen gut, die den Frauenfußball fördern und entwickeln. Ob das jetzt in einer gemeinsamen Mannschaft ist? Da habe ich doch mehr als große Bedenken." Denn schließlich sei Fußball eine Kontakt-Sportart, gibt Thomassen zu bedenken. "Und naja, die körperlichen athletischen Voraussetzungen bei Frauen und Männer sind halt unterschiedlich."
Auch Frauenfußballerin Farrah Meyer hat Zweifel. "Ich finde es auch nicht unbedingt fördernd, weil im Frauenfußball die Mädels nicht unbedingt mit sechs, sieben Jahren anfangen, Fußball zu spielen, sondern manche fangen erst mit 16, 20 oder sogar 30 Jahren an. Und dann denke ich nicht, dass es eine gute Idee ist, sofort mit einer gemischten Mannschaft anzufangen."
"Würde man in der Jugendabteilung Mädels mit Jungs spielen lassen, die begabt sind und technisch dann ja so weiter weiterkommen könnten, dann auf jeden Fall, aber später nicht", findet Farrah Meyer. "Im Amateurbereich würde ich das nicht empfehlen."
Bei allen Bedenken kann Thomassen dem holländischen Projekt aber auch etwas Positives abgewinnen. "Es hat zumindest den Vorteil, dass man über den Frauenfußball spricht, dass man sich damit auseinandersetzt und es eine Plattform bei den Medien gibt."
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