Discgolf ist eine eigentlich noch junge Sportart. In den 70er Jahren wurde der Sport in Kalifornien entwickelt. Über Skandinavien ist Discgolf Mitte der 90er Jahre auch nach Belgien geschwappt. In Braine l'Alleud gibt es sogar eine Anlage, auf der regelmäßig internationale Turniere ausgetragen werden - sozusagen das Spa-Francorchams der Discgolfer, denn der Parcours hat so seine Tücken.
Auch in unseren Breitengraden hat man die Discgolf-Körbe vielleicht schon mal in Worriken gesehen. Einen Discgolf-Club sucht man in Ostbelgien aber vergebens.
Wie wird gespielt?
Ziel beim Discgolf ist, einen Kurs von meist 18 Bahnen mit möglichst wenigen Würfen zu absolvieren. Von einer festgelegten Abwurfzone aus wirft der Spieler die Scheibe in Richtung eines Fangkorbs aus Metall. Der Spieler markiert die Stelle, wo die Scheibe gelandet ist, und spielt von dort aus weiter.
Die Bahn ist zu Ende gespielt, wenn die Scheibe im Fangkorb versenkt wurde. Die Länge der Bahnen beträgt, je nach Parcours und Schwierigkeitsgrad, zwischen 40 und 250 Metern. Discgolf wird nach ähnlichen Regeln wie Golf gespielt - nur halt mit Frisbee.
Discgolf erlebt zurzeit einen kleinen Boom in Belgien. In Corona-Zeiten war Discgolf eine der wenigen Sportarten, die erlaubt waren.
Für jedes Alter
Discgolf ist ein Sport für jede Generation. Vom Grundschulkind bis ins hohe Seniorenalter kann jeder Discgolf spielen. Was beim Besuch in Brain l'Alleud allerdings auffällt, ist, dass kaum Frauen den Sport praktizieren.
Entspannte Bewegung in der freien Natur, Spielspaß vom ersten Augenblick an und das soziale Miteinander machen Discgolf zu einem Spitzen-Erlebnis für Familien und Gruppen. Fairness, Achtung und Respekt, höflicher Umgang miteinander und gegenseitige Unterstützung sind die Werte, die beim Discgolf im Vordergrund stehen.
Eine Discgolf-Grundausstattung mit drei Scheiben ist bereits für knapp 30 Euro zu haben. Was die Kleidung anbelangt, gibt es keinen Dresscode. Erlaubt ist, was gefällt. Nur strapazierfähig sollte das Material sein, denn manchmal muss zum Wurf aus dem Gebüsch, wo der Frisbee gelandet ist, eine ungewöhnliche Postion eingenommen werden, um den Frisbee wieder in Richtung Korb werfen zu können.
Da sich Discgolf-Parcours der Natur und dem Gelände anpassen und nahezu keine Eingriffe in die Landschaft nötig sind, geht die Sportart auch schonend mit der Natur um. Die Grundvoraussetzungen, um auch in Belgien weiter zu wachsen, sind für Discgolf gar nicht mal so schlecht.
Christophe Ramjoie