Sowohl Genks Trainer John van den Brom, als auch Lüttichs Coach Mbaye Leye schickten im Finale des Fußball-Landespokals im Brüsseler König-Baudouin-Stadion die erwartete Elf auf den Platz. Der Eupener Damjan Pavlovic saß bei Standard erst einmal nur auf der Bank.
Für Lüttich ging es vor Spielbeginn eigentlich darum, mit einem Sieg im Landespokal die eigentlich verkorkste Saison noch zu retten. Genks Coach John van den Brom überraschte ein wenig mit der Aussage, dass ihm der zweite Platz in den Play-offs und die damit verbundene Chance der Teilnahme an der Champions League lieber sei als der Gewinn des Pokals.
In den vergangenen beiden Aufeinandertreffen beider Teams in der regulären Saison gab es jeweils keinen Sieger. Daher konnte auch keinem Team die Favoritenrolle so recht zugeordnet werden.
Bereits in der ersten Minute tauchten die Lütticher nach einem langen Ball aus der eigenen Hälfte auf Siquet, der dann auf Amallah weitergab, ein erstes Mal gefährlich vor dem Tor der Limburger auf. Der Marokkaner setzte das Leder aber nur neben den Kasten.
Knapp drei Minuten später wurde es auf der Gegenseite deutlich knapper. Onuachu legt ab für Thorstvedt. Der Schuss des Norwegers aus der zweiten Reihe landete am linken Pfosten. Den Nachschuss setzte der überraschte Ito über den Kasten.
Danach hielten sich beide Teams weitestgehend aus der Gefahrenzone. Die Genker hatten zwar deutlich mehr Spielanteile, wurden aber von einem gut organisierten Lütticher Block aus dem Strafraum gehalten. Standard lauerte in Brüssel eindeutig auf mögliche Konter, die erst einmal aber nicht zu Stande kamen.
Ein Freistoß von Selim Amallah aus gut zwanzig Metern landete in der 25. Minute direkt in den Armen des Genker Schlussmanns Vandevoort. Die Genker Antwort folgte knapp zwei Minuten später mit dem Distanzschuss von Kapitän Heynen. Der Ball ging rechts am Lütticher Tor vorbei.
Unbeabsichtigt brachte der Norweger Thorstvedt Lüttichs Schlussmann Bodart in der 38. Minute mit einer verunglückten Flanke von der linken Seite in Schwierigkeiten. Der Keeper der Rouches konnte gerade noch zur Ecke klären. Im Gegenzug noch einmal Gefahr durch die Lütticher, die aber zur Ecke geklärt werden konnte.
Beim Schuss aus spitzem Winkel von Bongonda war Bodarts Können rund vier Minuten vor der Pause erneut gefordert, um den Rückstand der Lütticher zu verhindern. Torlos ging es in die Kabinen.
Genk kam stark aus der Kabine und hatte bereits zwanzig Sekunden nach Wiederanpfiff einen Abschluss. Der Schuss von Bongonda ging links unten am Lütticher Tor vorbei. Zwei Minuten später die Lütticher erneut mit einem Ballverlust in der Vorwärtsbewegung. Diesmal schloss Ito kaltschnäuzig zur Führung der Limburger ins lange Eck ab.
Standard hatte in der Folge Schwierigkeiten, sich gegen den stärker werdenden Druck der Limburger zu wehren. Mbaye Leye reagierte und wollte mit der Einwechslung von Muleka für mehr Gefahr vor dem Tor der Genker sorgen. Balikwisha ging vom Feld.
Die Gefahr sollte auch in der 62. Minute kommen. Der Kongolese setzte das Leder aber nur neben das Tor. Im Gegenzug verpasste der Norweger Thorstvedt die Vorentscheidung zu Gunsten der Genker.
Die Rouches blieben in der Folgezeit harmlos. Auch die Hereinnahmen von Carcela und Lestienne änderten nichts. Theo Bongonda sorgte in der 8o. Minute für das 2:0. Das schien die Vorentscheidung zu sein.
Vier Minuten später keimte aber wieder Hoffnung im Lager der Lütticher auf, als Muleka per Kopf auf 1:2 verkürzen konnte. Der Sieg der Limburger sollte aber nicht mehr in Gefahr kommen, da Lüttich die Partie nach einem Frustfoul von Sissako an Bongonda mit einem Mann weniger beenden musste. In einem insgesamt sehr einseitigen Pokalfinale machten die Limburger damit alle Hoffnungen der Lütticher zunichte, die verkorkste Saison mit dem Pokalsieg noch zu retten.
Für den KRC Genk ist es der fünfte Pokalsieg in der Vereinsgeschichte. Durch den Sieg der Limburger sind alle europäischen Tickets der Play-off I vergeben. Das Finale um das letzte europäische Ticket zwischen dem Vierten der Play-off I und dem Sieger der Play-off II entfällt. Der Sieger der Play-off II ist automatisch für die zweite Qualifikationsrunde der neuen Conference League qualifiziert.
Christophe Ramjoie