Seit ein paar Wochen betreibt eine Gruppe in Hergenrath "Hobby Horsing", also das Reiten auf dem Steckenpferd. Die Idee für den Club hatte die zehnjährige Mia Burtscheidt. "Damit ich nicht immer so alleine bin, wenn ich das mache, denn ich mache das täglich. Mir macht das Spaß, mit anderen zu lachen und zu spielen."
Entdeckt hat Mia hat das Hobby Horsing im Internet und war direkt Feuer und Flamme für die Steckenpferde. "Ich habe das auf Youtube gesehen. Dann wollte ich es ausprobieren. Das hat mir sehr gefallen und dann habe ich angefangen, das jeden Tag zu machen."
Hobby Horsing kommt ohne Pferde und teure Reitstunden aus. Trainiert werden muss aber und einen passenden Trainer zu finden, ist gar nicht mal so einfach. In Hergenrath wird die kleine Gruppe von der 19-jährigen Maya Neck trainiert, die als Reitlehrerin schon Erfahrung hat. Kindern das Reiten auf dem Steckenpferd beizubringen, das ist aber eine andere Sache. "Ich musste ehrlich gesagt mal googeln, was das überhaupt ist", sagt Maya Neck.
In Hergenrath wird eifrig trainiert. Eine Dreiviertelstunde auf dem gerade erst fertiggestellten Reitplatz, vom Aufwärmen geht es über zu den Dressurschritten. Dann folgt der spektakulärste Teil: das Springen.
Jetzt haben auch die Jungs ihren Spaß. "Ich finde es cool und auch anstrengend", erzählt Jeannot Schins. "Manche meinen ja, das ist doch nicht schwer, einfach so ein Stockpferd zwischen die Beine und ein bisschen rumlaufen, aber das ist gar nicht so leicht, das ist schon anstrengend."
Hobby Horsing wird in Finnland seit den 80er Jahren betrieben und ist dort quasi ein Volkssport. In Belgien ist es noch nicht so weit verbreitet, aber vielleicht ist der Hergenrather Hobby Horsing Club ein Trendsetter für diese recht ungewöhnliche Sportart, die viele noch aus ihrer Kindheit kennen.
Christophe Ramjoie