Die Formel-1-Fahrer haben die neue Grand-Prix- Strecke in Südkorea gelobt. "Ich bin sehr positiv überrascht", sagte Rekordweltmeister Michael Schumacher.
"Die Strecke macht einen sehr guten Eindruck. Zeitweise kommt man sich vor, als hätte man Kurven aus Monte Carlo oder Istanbul eingebaut", sagte Mercedes-Pilot Schumacher zum Kurs im Süden des Landes.
Erst rund zwei Wochen vor dem Rennen wurde die oberste Asphaltschicht verlegt. "Die große Unbekannte ist das Griplevel und wie die Reifen aussehen werden", sagte WM-Spitzenreiter Mark Webber (Red Bull).
Premiere lange gefährdet
Etwa 190 Millionen Euro soll der Kurs gekostet haben. Verzögerungen beim Bau der Strecke rund 400 Kilometer südlich der Hauptstadt Südkorea ließen Fahrer und Verantwortliche bis vor kurzem noch zittern. Doch dann erteilte der Internationale Automobilverband FIA Grünes Licht für den Kurs. In den Stunden vor dem ersten Training am Freitag mussten allerdings noch Restarbeiten betrieben werden. In einigen Bereichen waren noch immer Kräne und Gabelstapler im Einsatz.
Die Strecke liegt in dem Gebiet Jeollanam-do, das nach und nach touristisch noch weiter erschlossen werden soll. So ist auch geplant, dass der temporäre Teil der Strecke durch Wohneinheiten führt und der Kurs damit wie Monaco, Valencia oder Singapur einen Stadtcharakter bekäme. Der permanente Teil der Strecke misst 3,045 Kilometer. Insgesamt sollen 135 000 Zuschauer Platz finden. Gefahren wird wie bereits auf vier anderen Strecken gegen den Uhrzeigersinn.
Als eines der Highlights preisen die Streckenverantwortlichen die 1,2 Kilometer lange Gerade - die längste aller Formel-1-Rennstrecken in Asien. Bei entsprechenden Simulationen hätten die Autos 320 Stundenkilometer erreicht. Besondere Herausforderung an die Piloten: Direkt danach geht es in eine extrem langsame Kurve. Wer sich hier verbremst, verliert wertvolle Sekunden.
Für Südkorea bedeutet die Ausrichtung eines Formel-1-Rennens die Fortsetzung seiner sportlichen Ambitionen. 2002 waren die Südkoreaner Mit-Gastgeber der Fußball-WM, 1988 begrüßten sie die Welt in Seoul zu den Olympischen Spielen. Für die in der Formel 1 vertretenen Automobilhersteller stellt das Land ein weiterer Markt dar.
dpa/km - Bild: epa