Auch im für Standard Lüttich aus sportlicher Sicht bedeutungslosen letzten Gruppenspiel der Europa League rotierte Lüttichs Coach Philippe Montanier. Lestienne und Fai waren im Vergleich zum letzten Lütticher Auftritt nicht dabei. Jans und Shamir durften für die beiden Teamkollegen auf den Platz. Bei Benfica, für die es in Lüttich noch um den Gruppensieg ging, stand Nationalspieler Jan Vertonghen als Kapitän in der Basiself. Der zweite Belgier bei Benfica, Schlussmann Mile Svilar, nahm wie erwartet auf der Bank Platz.
Die Lütticher waren in den ersten Minuten bemüht, das Spiel an sich zu reißen. Die erste Chance der Partie hatten aber die Gäste bereits in der fünften Spielminute durch den deutschen Stürmer Luca Waldschmidt. Bodart im Lütticher Tor hatte aufgepasst. Zwei Minuten später war Bodart gleich doppelt gefordert.
Lüttich tat sich mit dem Herausspielen von Torabschlüssen schwer. Anders als die Gäste, die in der zehnten Minute durch Everton den nächsten Abschluss hatten. Keine zwei Minuten später war der erste Abschluss der Lütticher gleich erfolgreich. Die präzise Hereingabe von Jans wurde von Nicolas Raskin per Kopf ins Tor befördert.
Benfica zeigte sich aber unbeeindruckt und kombinierte sich in der 16. Minute stark in den Lütticher Strafraum. Everton schloss den Angriff mit seinem ersten Europa-League-Treffer in dieser Saison zum 1:1 ab. Benfica wollte nachlegen und hatte in der Folgezeit noch weitere starke Szenen.
Nach gut einer halben Stunde hatten die Lütticher noch einmal einen Schuss aufs Tor der Gäste. Tapsobas Schuss landete genau in den Armen von Benfica-Keeper Leite. Die Spielhoheit hatte aber weiterhin der portugiesische Rekordlandesmeister.
Bis zur Pause blieb Standard ohne weiteren Gegentreffer. Daran hatte auch Standard-Schlussmann Bodart seinen Anteil, der in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs noch einen Abschluss von Pedrinho abwehren konnte.
Der Anfang des zweiten Spielabschnitts hatte deutlich weniger Unterhaltungswert als der erste Durchgang. In der 60. Minute war Tapsoba mit einem Schuss aus gut 20 Metern für die Lütticher erfolgreich. Der Distanzschuss wurde unhaltbar zum 2:1 abgefälscht. Im Gegenzug war es der linke Pfosten, der Lüttich vor dem erneuten Ausgleich bewahren konnte.
Fünf Minuten später gab es einen schmeichelhaften Foulelfmeter für die Portugiesen. Der Zweikampf zwischen Laifis und Ferreira war aber keineswegs elfmeterwürdig. Der Unparteiische Belaruse blieb bei seiner Entscheidung und Pizzi verwandelte sicher zum 2:2.
Gut eine Viertelstunde vor dem Ende verfehlte der Schuss von Cimirot nur knapp den Kasten der Gäste. Für die letzten zehn Minuten durfte auf Lütticher Seite auch Mehdi Carcela gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber mitmachen.
Zwei Minuten vor dem Ende der offiziellen Spielzeit war es erneut Bodart, der mit einer starken Flugeinlage den dritten Treffer der Portugiesen verhinderte. In der zweiten Minute der Nachspielzeit rettete die Latte die Lütticher beim Schuss von Pizzi vor dem Rückstand. Am Ende blieb es beim 2:2.
Die Lütticher haben nun, nach dem Abschied von der europäischen Bühne, wieder ausreichend Zeit, sich auf den Liga-Alltag zu konzentrieren.
Christophe Ramjoie