Der FC Brügge musste im Römer Olympiastadion gewinnen, um erstmals in der Vereinsgeschichte ins Achtelfinale der Champions League einziehen zu können. Eine schwierige Mission, da Rom seine beiden Heimspiele der Champions League gewonnen hatte. Brügge schöpfte aber auch ein wenig Hoffnung aus der Tatsache, dass der Club schon einmal in der Champions League in Italien gewann: 2003 setzten sich die Brügger mit 1:0 bei Milan durch.
Brügge-Coach Philipp Clement nahm im Vergleich zum letzten Auftritt beim 2:1-Sieg gegen Sint Truiden vier Veränderungen vor: Clinton, Ricca, Vormer und Diatta starteten für Van Der Brempt, Mechele, Rits und Dennis.
Lazio wollte Brügge gar nicht erst ins Spiel kommen lassen und setzte den Landesmeister von der ersten Minute an unter Druck. Correa brachte Lazio in der zwölften Minute mit einem Abstaubertor in Führung. Mignolet konnte zuvor den Schuss von Luis Alberto nur nach vorne abwehren. Correa war zur Stelle, um zum 1:0 zu treffen.
Eine niederländische Co-Produktion sorgte nur drei Minuten später für die in orange spielenden Brügger für den Ausgleich. Lang schoss aus gut siebzehn Metern aufs Tor der Römer, Lazio-Schlussmann Pepe Reina ließ den Ball nach vorne abprallen. Vormer hatte aufgepasst und traf zum 1:1.
Ex-AS-Spieler Clinton Mata holte in der 26. Minute Lazio-Kapitän Immobile im Sechzehner von den Beinen. Es gab Elfmeter für die Gastgeber. Der Gefoulte trat selbst und traf sicher zum 2:1.
In der 33. Minute konnte Hoedt vor Vormer klären und somit die Chance zum Ausgleich der Brügger zunichte machen. Vier Minuten später musste der Landesmeister mit einem Mann weniger auskommen. Nach wiederholtem Foulspiel von Sobol sah der Ukrainer zum zweiten Mal die Gelbe Karte an diesem Abend. Clement musste taktisch umstellen. Der Niederländer Lang, der eigentlich ein ordentliches Spiel gezeigt hatte, musste raus, für ihn kam Deli. Der Spielstand blieb bis zur Pause unverändert.
Lazio-Coach Simone Inzaghi reagierte in der Pause und ließ den bereits verwarnten Hoedt in der Kabine. Für ihn kam der Rumäne Radu. Die Italiener hatten die erste Chance des zweiten Spielabschnitts. Albertos Schuss ging ganz knapp am linken Pfosten vorbei. Brügge hatte in Unterzahl Schwierigkeiten, gefährlich im Lazio-Strafraum aufzutauchen. In der 61. Minute war es mal wieder soweit. Vanakens Schuss wurde zur Ecke geklärt.
Rund eine Viertelstunde vor Schluss verpasste Immobile den frühzeitigen K.O. der Brügger. Für ihn war danach Schluss. Eine Minute später folgte der Ausgleich der Brügger. Vormer flankte von rechts in den Strafraum der Italiener. Vanaken traf energisch per Kopf zum 2:2-Ausgleich. Die Hoffnung keimte wieder auf im Brügger Lager.
Brügge setzte nun alles auf eine Karte, denn die Chance aufs Erreichen des Achtelfinales war nun plötzlich wieder zum Greifen nahe. In der ersten Minute der Nachspielzeit hatte Brügge sogar die Riesenchance, in Führung zu gehen. Der Schuss mit links des Youngsters De Ketelaere ging aber nur an den Querbalken.
Die Brügger sind durch das Unentschieden in der Champions League ausgeschieden. In der Gruppe F ziehen Dortmund, die bereits qualifiziert waren, und Lazio Rom in die Runde der letzten Sechzehn ein. Brügge hatte den dritten Tabellenplatz, der die weitere Teilnahme an der Europa League garantiert, bereits in der letzten Woche gesichert.
Christophe Ramjoie