4,70 Meter lang sind die Boote, mit denen die zwölf Zweier-Teams den Bütgenbacher See befahren. Dort fand am Wochenende die belgische Meisterschaft in der Kategorie der 470er statt. Dabei handelt es sich um eine olympische Segelserie - zumindest noch. "Sie ist noch bis 2024 olympisch, danach können wir noch nichts sagen. Sie wollen modernere Boote einsetzen. Aber moderner bedeutet hier bunter, es bedeutet nicht unbedingt wettbewerbsfähiger", erklärt Eric Mathieu vom "Royal Yacht Club de la Warche", dem belgischen Vertreter dieser Bootsart.
Es ist das erste Mal, dass der Club eine solche Meisterschaft organisiert. "Dieses Boot ist nicht sehr leistungsstark. Es ist für eine Mannschaft gemacht, die etwa 130 Kilo wiegt. Wir sind ein bisschen schwer ... Aber dieses Boot ist technisch anspruchsvoll. Man muss wirklich die optimale Einstellung haben, um vorwärts zu kommen, sonst sieht das Boot gut aus, die Segel sehen gut aufgeblasen aus und das Boot kommt trotzdem nicht vorwärts."
Genau diese Technik war gefragt, denn einige große Namen des Segelns hatten sich auf den Weg nach Bütgenbach gemacht, darunter Pieter van Laer. Er schuf den Laser, ein weiteres olympisches Serienboot, aber eines, das allein gesegelt werden kann.
Pieter van Laer hatte schon lange nicht mehr an einem Wettbewerb teilgenommen. "Seit einem Jahr - denn dann kam der Winter und Anfang des Jahres konnten wir nicht segeln. Das ist hier die erste Regatta, die ich mache. Es ist schönes Wetter, es gibt Wind - alles, was man braucht."
Einige Wettbewerbe wurden im Zuge der Corona-Krise abgesagt. Für den "Club de la Warche" war es wichtig, diese Meisterschaft beizubehalten, um somit die Nachfrage ein wenig zu bedienen. "Wir haben Glück, dass uns hier soviel Platz zur Verfügung steht. Trotz Covid können wir die Distanzen respektieren. Seit Ende Mai konnten wir Aktivitäten organisieren. Wir sind also nicht benachteiligt. Wir machen nicht die erste Regatta des Jahres."
Nicht jeder Verein hat das Glück, über so viel Raum zu verfügen. Der "Club de la Warche" hat also nicht gezögert und die günstige Gelegenheit genutzt, um sein Trainings- und Wettkampfangebot aufrechtzuerhalten. Jedes Jahr empfängt der Bütgenbacher See mehr und mehr erfahrene und unerfahrene Segler.
vedia/al