Bei den Gentern waren die letzten Tage seit der Auswärtsniederlage in Eupen am letzten Freitag recht turbulent. Lazlo Bölöni wurde nach nur drei Spieltagen als Cheftrainer entlassen und Wim De Decker nahm gegen den österreichischen Vizemeister auf der Bank platz.
De Decker änderte das Team im Vergleich zum letzten Freitag auf zwei Positionen. Yaremchuck und Laurent Depoitre starteten von Beginn an. Niangbo und Tim Kleindienst wurden raus rotiert.
Vadis Odjidja, der nach überstandener Blessur und Corona-Infektion wieder fit war, startete gegen die Wiener erst einmal nur von der Bank aus.
Im Gegensatz zum Liga-Alltag mussten die "Buffalos" auf jegliche Fanunterstützung im Stadion verzichten. Die Gäste aus Wien kamen schon in der 2. Minute des Spiels zum Abschluss. Fountas zwang Roef mit seinem Schuss von der Strafraumgrenze zum Abtauchen im Genter Tor. Gent wirkte in der Anfangsphase des Spiels stark verunsichert. Die nächste Rapid-Chance gab es bereits in der 6. Minute durch Ullmann per Direktabnahme von der linken Seite.
Die Genter blieben fehleranfällig. In der 16. Minute war Thomas Murg über die rechte Seite enteilt, lief sich dann aber im Strafraum fest. Erneut Glück für die Genter.
Ein Freistoß von Kapitän Sven Kums von der rechten Strafraumgrenze brachte die erste Torgefahr des Vizelandesmeisters. Roman Yaremchuck konnte den Ball per Kopf aber nicht ideal verwerten, von wirklicher Gefahr vor dem Tor der Gäste konnte keine Rede sein.
Es blieb eine mühsame Angelegenheit für die Genter in der ersten halben Stunde.
Niklas Dorsch war es, der Gent in der 37. Minute nach einer Hereingabe von Sven Kums in Führung brachte. Etwas schmeichelhaft landete der Ball per Kopf im Tor der Wiener. Strebinger im Wiener Tor war chancenlos.
Die Genter Unsicherheit blieb trotz Führung weiterhin bestehen. Die Wiener zogen aber keinen Nutzen aus den Fehlern der Genter Hintermannschaft. In der 41. Minute hatte Ex-AS-Spieler Castro Montes den nächsten Abschluss für die Hausherren. Strebinger im Wiener Tor war aber rechtzeitig unten.
Die beiden letzten Aktionen des ersten Spielabschnitts gehörten den beiden Keepern. Erst war es Strebinger der vor Yaremchuck den zweiten Genter Treffer verhinderte. Wenig später klärte Roef einen Distanzschuss der Wiener zur Ecke. Damit gingen die Genter mit der knappen 1:0-Führung in die Halbzeitpause.
Nach dem Seitenwechsel hatten die Genter gleich zwei Mal Glück. Kara zog seinen Schuss in der 50. Minute übers Tor von der linken Seite. Zwei Minuten später war es erneut Kara, der diesmal aus zentraler Position übers Tor schoss.
In der 56. Minute war Chakvetadze über die rechte Seite in den Strafraum der Wiener entwischt und wurde dort von Greiml von den Beinen geholt. Das Foul hatte Konsequenzen für den Georgier, der im Anschluss verletzt runter musste. Roman Yaremchuck verwandelte den Strafstoß mit etwas Glück zum 2:0.
Rund 25 Minuten vor Spielende feierte Vadis Odjidja sein Comeback bei den Gentern. Er kam für Niklas Dorsch, den Torschützen zum 1:0. Die Genter wollten die Entscheidung im Anschluss erzwingen.
In der "Rapid-Viertelstunde", den letzten fünfzehn Minuten des Spiels, wurden die Wiener tatsächlich noch einige Male gefährlich, aber blieben bis zum Ende der offiziellen Spielzeit torlos. In der Nachspielzeit keimte nach dem Anschlusstreffer der Wiener durch Fountas noch einmal kurz Hoffnung bei den Gästen auf.
Thomas Murg hatte wenig später sogar die Riesenmöglichkeit zum Ausgleich. Völlig freistehend setzte er seinen Kopfball aber neben das Genter Tor.
Die Buffalos schafften es, den Kater aus dem schwachen Saisonstart durchzuspülen und sich für die Champions League Play-offs zu qualifizieren.
Dort trifft Gent als nächstes auf Dynamo Kiew. Die Play-offs zur Champions League werden am 23. und 29. September mit Hin- und Rückspiel ausgetragen.
Christophe Ramjoie