Der Norweger Thor Hushovd ist neuer Radweltmeister. Im australischen Geelong gewann Hushovd nach 260 Kilometern den Endspurt der Spitzengruppe mit allen Favoriten.
Enttäuschung herrschte nach der Straßenweltmeisterschaft der Radprofis im belgischen Lager. Mit Platz fünf für Greg Van Avermaet und Platz 18 für Philippe Gilbert konnten die Belgier mit ihrem Abschneiden im australischen Geelong nicht zufrieden sein. Schließlich hatten sie mit Philippe Gilbert den Hauptfavoriten in ihren Reihen.
Und weil das so war, überließ die Konkurrenz den Belgiern einen Großteil der Arbeit. Beispielsweise als die erste Ausreißergruppe einen Vorsprung von 23 Minuten hatte. Da ruhten Italiener, Australier und Spanier sich aus, während Mario Aerts und Co das Feld heranführten und gerade noch verhindern konnten, dass es zu einer Überrundung kam.
Trotz verschiedener Attacken fiel die Entscheidung in der letzten Runde des Rennens: 16 Kilometer vor dem Ziel lag eine Gruppe mit noch 40 Fahrern und allen Favoriten zusammen an der Spitze. In der vorletzten Steigung attackierte Philippe Gilbert. Doch bei Gegenwind sollte der Vorsprung von 20 Sekunden nicht ausreichen, um als Weltmeister ins Ziel zu kommen.
Drei Kilometer vor der Ankunft wurde Philippe Gilbert eingeholt. Im Sprint einer 20-köpfigen Spitzengruppe sicherte sich Thor Hushovd das Regenbogentrikot. Der Norweger siegte vor dem Dänen Matti Breschel und dem Australier Alan Davis. Hinter Filipo Pozzato wurde Greg Van Avermaet Fünfter und war damit bester Belgier. Philippe Gilbert wurde 18. und sagte nach der Ankunft, der Gegenwind, der ihm auf den letzten Kilometern ins Gesicht geblasen habe, habe seinen Angriff scheitern lassen. Natürlich sei das ärgerlich.
Viele Diskussionen gab es darüber, ob Philippe Gilbert nicht hätte warten müssen mit seiner Attacke bis zum allerletzten Anstieg. Vermutlich ja, meint Nationaltrainer Carlo Bomans. Doch das sei halt das Rennen, nachher sei man immer schlauer. Er könne jedenfalls stolz sein auf eine Mannschaft, die stark gefahren sei, alles gegeben habe und perfekt harmoniert habe. Umso bedauerlicher, dass diese Arbeit nicht vom Erfolg gekrönt wurde. Das will Philippe Gilbert korrigieren bei den Herbstrennen Paris-Tour und bei der Lombardei-Rundfahrt.
Bild: epa