Stellen Sie sich vor, Sie spielen Fußball und dürften mit Eden Hazard oder Kevin De Bruyne ein Trainingsspielchen machen. So in etwa ist es für die Steeldart-Spieler, wenn sie im Team mit Kim Huybrechts Pfeile werfen dürfen.
Möglich macht's der Schönberger Philipp Leufgen, oder "Phil", wie er lieber genannt wird. "Letztes Jahr hatten wir den Jugendweltmeister da, wir hatten Gabriel Clemens da, was für mich schon ein Highlight war, und dieses Jahr haben wir Kim Huybrechts da, bis zuletzt die belgische Nummer eins."
"Huybrechts bleibt für mich ein Top-Spieler und mein Idol. Und Kyle Anderson ist einfach so ein sympathischer Super-Typ" , sagt Leufgen. Der Australier Kyle "The Original" Anderson und Kim "The Hurricane" Huybrechts - das sind Hausnummern im Profidart.
Der Antwerpener - der am Tag des Turniers in Schönberg 34 Jahre alt wurde - ist die großen Bühnen gewöhnt, fühlt sich aber auch in Schönberg pudelwohl. Selbst wenn er gar nicht so gerne im Rampenlicht steht, wie er sagt.
Statt Geburtstag zu feiern, hieß es Geld verdienen. Denn "für lau" kommt so jemand auch nicht nach Schönberg. Und auch wenn Philipp Leufgen keine Summen nennt, lumpen lassen sich die Schönberger in keiner Hinsicht. "Zwei Wochen, nachdem ich ihn gebucht habe, hieß es: 'Phil, du weißt schon, dass er Geburtstag hat?' 'Okay', habe ich gesagt, 'bereiten wir ihm eine kleine Überraschung, da machen wir gleich noch ein schönes Fest draus."
Das Schönberger Turnier wird im "Mystery Doppel" ausgetragen, erklärt Philipp Leufgen: "Die topgesetzten Spieler werden in einen Topf geworfen und den anderen zugelost. Und so haben die Hobbyspieler die Chance, mit den Profis im Doppel zu spielen: 'Hey, ich darf mit Kim Huybrechts spielen, mit Kyle Anderson, wow!'"
Für die Topspieler selbst ist es eine willkommene Abwechslung - "und auch ein bisschen Training für anstehende Herausforderungen wie die WM", sagt Kim Huybrechts.
Für Phillip Leufgen sind solche Schauturniere eine Möglichkeit, das klassische Steeldart, bei dem - wie der Name sagt - die Pfeilspitze aus Metall besteht, neben dem E-Dart mit Kunststoffpfeilen und elektronischer Wurfscheibe zu etablieren.
"Ich bemühe mich, viele Turniere zu veranstalten und auch solche 'Exhibitions' hierher zu bekommen. Ich habe auch eine Steeldart-Liga gegründet, wo die Resonanz steigt, es kommen auch Spieler aus dem Ausland. Steeldart wird immer größer und das ist, was ich wollte."
Stephan Pesch