Anders als vor zwei Wochen im Hinspiel der Europa League in Frankfurt war das Stadion in Lüttich für das Aufeinandertreffen mit dem deutschen Bundesligisten nicht ausverkauft.
Michel Preud'homme brachte zum ersten Mal in dieser Europa-League-Saison Torsteher Arnaud Bodart. Renaud Emond feierte nach überstandener Blessur sein Comeback in der Startelf. Die Lütticher, im gelben Trikotsatz, waren gegen die Eintracht gefordert. Ein Sieg musste her für die Mannschaft aus der Maasstadt, um den Glauben an europäisches Überwintern aufrecht zu erhalten. Die Frankfurter mussten die Begegnung ohne die Unterstützung der eigenen Fans bestreiten. Grund hierfür war eine Sanktion der UEFA.
Kein Tor in der ersten Halbzeit
Das Spiel zwischen den beiden Anwärtern auf den zweiten Platz der Gruppe F war lange Zeit eine zähe Angelegenheit. Torchancen gab es in der ersten halben Stunde keine zu verzeichnen. Bis zur 33. Minute musste sich der Lütticher Anhang bis zum ersten schön heraus gespielten Angriff gedulden. Ein Flankenwechsel auf Fai bot Cimirot Raum für den Schuss aus der zweiten Reihe. Der Schuss des Bosniers wurde zur Ecke abgefälscht.
Im Gegenzug verpasste André Silva nach Durcheinander in der Lütticher Hintermannschaft die Führung der Frankfurter Gäste. Aus kurzer Distanz traf der Frankfurter nur den rechten Pfosten.
Lüttichs nächste Gelegenheit gab es nach einem ruhenden Ball in der 38. Spielminute. Der Schuss von Amallah war aber keine echte Prüfung für Eintrachts Ersatzschlussmann Frederik Ronnow.
Amallah leitete auch den nächsten guten Spielzug der Gastgeber ein. Mehdi Carcela konnte die Vorlage seines Teamkollegen aber nicht ideal ausnutzen. Da wäre mehr drin gewesen. Lüttich drängte in dieser Schlussphase des ersten Durchgangs, blieb aber nach 45 Minuten genau so torlos wie die Gäste aus Frankfurt.
Die Lütticher konnten den Schwung vom Ende des Durchgangs mit in die zweite Halbzeit nehmen. Elf Minuten nach dem Wiederanpfiff traf Zinho Vanheusden zur 1:0-Führung der Lütticher am zweiten Pfosten. Renaud Emond hatte zuvor die Ecke von links per Kopf auf den Verteidiger verlängert.
Frankfurt musste nun reagieren und tat dies auch in den Folgeminuten. Für die letzte halbe Stunde brachte Eintracht-Coach Adi Hütter den japanischen Stürmer mit Belgien-Erfahrung, Daichi Kamada. Wenige Augenblicke nach seiner Einwechslung hätten die Lütticher den zweiten Treffer machen müssen. Der Schuss von Emond rollte aber am zweiten Pfosten vorbei.
Filip Kostic sorgte in der 65. Minute mit einem direkten flachen Freistoß von der Strafraumgrenze für den Ausgleich. Drei Minuten später brachte der Unparteische Jug Unruhe ins Spiel. Nach einer klaren Notbremse kam Lüttichs Laifis noch gut davon. Der eigentliche Übeltäter wurde aber nicht mit Gelb gestraft, sondern Cimirot, der in diesem Spiel noch kein Gelb gesehen hatte. Dem Unparteiischen fehlte schlichtweg der Überblick und die Assistenz eines Videoschiedsrichters.
Eingewechselter Lestienne trifft
Lüttich war nun unter Zugzwang, denn nur ein Sieg gegen die Eintracht hätte der Hoffnung auf europäisches Überwintern weiteres Futter gegeben. Für die letzten zehn Minuten kamen daher auch Obbi Oularé und Maxime Lestienne für Duje Cop und Mehdi Carcela.
Die Einwechslung machte sich bezahlt, denn Lestienne traf in der Nachspielzeit zum 2:1-Endstand. Sclessin feierte die neue Hoffnung auf Europäisches Überwintern, denn Lüttich liegt zwei Spieltage vor Ende der Gruppenphase punktgleich mit Frankfurt auf dem zweiten Platz der Gruppe.
Ende November muss Standard am vorletzten Spieltag der Europa League nach Portugal zu Vitoria Guimaraes.
Gent Gruppenerster
AA Gent hat Donnerstagabend in Wolfsburg gespielt und konnte einen 3:1-Sieg einfahren. Gent konnte einen 0:1-Rückstand wettmachen und hat jetzt in der Gruppe H acht Punkte nach vier Spielen. Dadurch übernahm Gent die Führung in der Gruppe H und steht mit einem Bein im Sechzehntelfinale.
cr/est