Der belgische Fußballverband hat das ehrgeizige Ziel, mehr Frauen für das aktive Betreiben von Frauenfußball zu begeistern. Bis 2024 soll die Anzahl der kickenden Frauen verdoppelt werden. Zur Zeit sind rund 40.000 Fußballerinnen in 673 Mannschaften registriert. Der Trend geht in den letzten Jahren landesweit nach oben.
In Ostbelgien ist der Trend jedoch ein wenig entgegengesetzt. Die wenigen verbleibenden ostbelgischen Frauenfußballmannschaften haben immer wieder Probleme, neue Spielerinnen zu finden. "Ich glaube, ein Grund dafür ist, dass Fußball in den Köpfen der Leute immer noch als Männersport angesehen wird", sagt Rachel Kniebs, Spielerin vom RFC Raeren-Eynatten. "Viele Eltern wollen nicht, dass ihre Tochter Fußball spielt, denn man macht sich dreckig und es ist körperbetont, und sehen lieber, wenn ihr Kind einen anderen Ballsport betreibt."
Einen weiteren Grund dafür, warum sich der Frauenfußball in Ostbelgien schwer tut, sieht Rachel Kniebs auch in den Medien. "Dort wird nicht so viel über Frauenfußball berichtet - sei es in der Zeitung oder in Online-Portalen. Wenn die Leute mehr mitbekommen würden, würde das vielleicht auch das Interesse erweitern."
Ebenso wie bei vielen anderen Clubs bleiben auch beim RFC Raeren-Eynatten die Sorgen um den Nachwuchs nicht aus. "Wir haben auch einige Spielerinnen, die Mütter sind und sich nicht jeden Sonntag freischaufeln können. Mittlerweile ist es knapp, überhaupt an elf zu kommen. Wir haben dieses Jahr auch schon ein paar Mal zu neunt oder zehnt auf dem Platz gestanden", Rachel Kniebs. "Es ist nicht so einfach."
In die Pläne des belgische Fußballverbands setzt deshalb auch der RFC Raeren-Eynatten einige Hoffnung. "Aber ich glaube, das muss auch Ostbelgien teil dran haben, um die Werbetrommel mitzugestalten, und nicht nur der belgische Fußballverband."
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